Viele helfende Hände auf einen Schlag

Mitglieder des Verbands der Pflege- und Adoptivfamilien (Pfad e.V.) Vulkaneifel und der Dauner Gruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) haben in bewährter Zusammenarbeit und mit Unterstützung des zuständigen Forstamts und des Kreis-Biotop-Pflegers eine Entbuschungsaktion im Schalkenmehrener Trockenmaar unternommen.

 Die Entbuschungsaktion war auf gemeinsame Initiative des Pfad-Vorsitzenden Christian Mikeska (vorne links) und des Nabu-Gruppen-Vorsitzenden Sepp Wagner (vorne rechts) unter Leitung von Kreis-Biotop-Pfleger Gerd Ostermann (vorne Mitte) durchgeführt worden. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Entbuschungsaktion war auf gemeinsame Initiative des Pfad-Vorsitzenden Christian Mikeska (vorne links) und des Nabu-Gruppen-Vorsitzenden Sepp Wagner (vorne rechts) unter Leitung von Kreis-Biotop-Pfleger Gerd Ostermann (vorne Mitte) durchgeführt worden. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Schalkenmehren/Daun. (bb) Rauchsäulen aus einem martinsfeuerähnlichen Gebilde, Motorsägengeräusche und drei Dutzend mit Gummistiefeln und Arbeitshandschuhen ausgerüstete, Äste schneidende und Äste schleppende Menschen vom Kindergarten- bis ins Rentenalter sind die untrüglichen Anzeichen, dass Pfad- und Nabu-Mitglieder wieder einmal einer Landschaft etwas Gutes tun. Seit vielen Jahren finden solche Gemeinschaftsaktionen statt (der TV berichtete). An diesem Samstag ist das Trockenmaar am Schalkenmehrener Maar an der Reihe. Die Aktion wird von Forstwirtschaftsmeister Udo Süßenberger und der Ausbildungsrotte des Forstamts Daun unterstützt und von der Stiftung "Schalkenmehrener Maare" bezuschusst.

Wo eigentlich nur Schilf und Seggenried als Hauptbiotop-Typen zu Hause sein sollten, habe sich im Laufe der Jahre eine völlig verbuschte Fläche entwickelt, erklärt Gerd Ostermann, Biotop-Pfleger des Landkreises Vulkaneifel. Im Herbst 2008 habe eine Fachfirma bereits Bäume und großes Buschwerk herausgezogen und gehäckselt. "Doch hier, an dieser für Maschinen untauglichen Stelle, ist Handarbeit gefragt", sagt er. Und wenn "viele helfende Hände auf einen Schlag" nötig seien, könne er stets auf die Nabu-Gruppe und den Verein "Pfad" bauen - wie zuletzt in den Naturschutzgebieten in Demerath, Immerath und Schutz. Der Termin sei langfristig geplant gewesen, berichtet Ostermann. "Dass wir heute so ideale Bedingungen haben, ist super", meint er mit Blick auf den tief gefrorenen Boden und die trockene Witterung.

Sepp Wagner aus Ellscheid ist langjähriger Nabu-Gruppen-Vorsitzender, Christian Mikeska aus Schalkenmehren wurde vor einem halben Jahr zum Pfad-Vorsitzenden gewählt. Was Gerd Ostermann als "das außerordentliche Engagement aller Beteiligten" bezeichnet, erklärt Sepp Wagner im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund als eine typische Aufgabe seiner Organisation. Das Besondere sei die Zusammenarbeit mit den Familien, in denen Pflege- oder Adoptivkinder lebten. "Über 100 Familien allein im Landkreis Vulkaneifel", ergänzt Christian Mikeska und erklärt, dass drei Viertel von ihnen Pfad-Mitglieder seien. Derzeit bereiten Wagner und Mikeska ihre gemeinsame Bewerbung für die Teilnahme an einem bundesweiten Ehrenamtstag im Mai 2009 vor. Die Hauptmotivation seines Vereins sei es, das Kreisjugendamt finanziell zu unterstützen, wenn es Projekte und Aktionen der Familien mit Pflege- und Adoptivkindern aus eigenen Mitteln nicht finanzieren könne. "Die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt funktioniert sehr gut", betont Christian Mikeska. Seine 15-jährige Pflegetochter Jessica nimmt mit ihren ein Jahr jüngeren Freundinnen Sandra Schmidt aus Trittscheid und Daniela Hennes aus Daun an der Entbuschungsaktion teil. "Damit Geld in die Kasse kommt, weil wir Freunde treffen und weil es Spaß macht, in der Natur zu arbeiten", bringen die Mädchen ihre Mitarbeit auf den Punkt. Die Koschick-Geschwister Sarah (9) und Jeremia (10) aus Dreis-Brück finden das Feuer toll und sagen wie aus einem Mund: "Wir freuen uns auf die Würstchen und den Kuchen."

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