Vier Glocken für St. Hubertus in Salm

Salm · Vorfreude bei den Salmer Bürgern: Mit einem feierlichen Einzug sollen Anfang Oktober neue Kirchenglocken nach Salm gebracht werden. Die alten von St. Hubertus seien "stark verrostet", wurde in einem Gutachten festgestellt.

Salm. Die Pfarrkirche St. Hubertus bekommt ein neues Geläut. Am 2. Oktober ist feierliche Glockenweihe und die vier neuen Glocken, die der Hl. Maria, dem Hl. Hubertus, dem Hl. Herz Jesu und dem Hl. Christophorus geweiht sind, werden angeschlagen.
Die Unglücksbotschaft kam vor fünf Jahren, als sich herausstellte, dass die bestehenden drei Stahlglocken aus dem Jahre 1943 in der Pfarrkirche St. Hubertus Sicherheitsmängel aufwiesen. Die Glockensachverständige und Architektin des Bistums Trier, Birgit Müller, untermauerte dies mit einem Gutachten. Dort heißt es, "dass alle Glocken stark verrostet sind und aufgrund ihres Materials keine allzu lange Lebenserwartung mehr haben". Zudem sei das Geläut "klanglich resonanzarm, kurzatmig, hat wenig Reichweite und kann nicht mehr als kirchenwürdig bezeichnet werden". Fazit: Der Kirchengemeinde sei anzuraten, in die Glocken keine Investitionen mehr zu tätigen, da sie auch noch absturzgefährdet seien.
"Wir waren gezwungen, uns mit dem Thema zu beschäftigen", erinnert sich Franz-Josef Saxler vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde. Nachdem die ersten Angebote vorlagen, kam im Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat der Gedanke auf, das Geläut um eine vierte Glocke zu erweitern. "Bei zwei Informationsbesuchen der Glockengeläute in Buchholz und Üxheim begeisterte uns der Unterscheid von einem vierstimmigen gegenüber einem dreistimmigen Geläut", erzählt Franz-Josef Saxler. Die Entscheidung für ein vierstimmiges Geläut befürwortete auch die Bevölkerung, die in zwei Versammlungen sowie mit Informationsmaterial darüber informiert und so in die Entscheidung eingebunden wurde.
Anfang März dieses Jahres wurden die vier Glocken zu einem Preis von 38 500 Euro bei der Eifeler Glockengießerei Mark in Brockscheid bestellt und am 6. August unter großer Beteiligung der Salmer Bürger gegossen. Nun musste noch ein Name für die vierte Glocke ausgesucht werden. "Aufgrund der nicht mehr wegzudenkenden Mobilität, die in unseren Dörfern notwendig geworden ist, wurde der Hl. Christophorus als Schutzpatron der Reisenden als Namensgeber für die vierte Glocke gewählt. Auch diese Entscheidung wurde gemeinsam mit der Dorfbevölkerung getroffen", berichtet Hermann-Josef Heinz, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates.
Die vier neuen Glocken und die notwendigen Feuerschutzarbeiten kosten insgesamt rund 40 000 Euro. Die Rücklagen, die durch Pfarrfeste angespart wurden sowie der Bistumszuschuss in Höhe von 3000 Euro decken nur eine knappe Hälfte der Kosten.
"Wir vom Pfarrgemeinderat und vom Verwaltungsrat haben monatelang eine Haussammlung durchgeführt, und wir haben 140 ehemalige Salmer mit Unterlagen des Projekts und einem Infoflyer für Spenden angeschrieben", erzählt Franz- Josef Saxler. Dies mit guten Resultaten: "Das Ergebnis war großartig und ist eine Erfolgsstory", freut sich Hermann-Josef Heinz. In weniger als zwölf Monaten kamen mehr als 20 000 Euro zusammen, für die sich Pastor Ludwig Hoffmann sowie der Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde Salm bei allen Spendern bedanken.
Am 1. Oktober werden die neuen Glocken mit einem feierlichen Einzug ins Dorf gebracht, am 2. Oktober ist in der Pfarrkirche Salm die Glockenweihe. HG