Vier Räume mehr, ein Schulhof weniger

HILLESHEIM. (vog) Zehn Jahre gefordert, nun umgesetzt: Die Augustiner-Realschule ist um vier Klassenräume erweitert. Von den 466 000 Euro Baukosten bezahlt das Land 280 000 Euro.

 Die Chefs in der ersten Reihe: Heinz Onnertz und Alfred Pitzen beim Probesitzen im Klassenraum.Foto: Gabi Vogelsberg

Die Chefs in der ersten Reihe: Heinz Onnertz und Alfred Pitzen beim Probesitzen im Klassenraum.Foto: Gabi Vogelsberg

"Waslange währt, wird endlich gut", hatte Schulleiter Peter Steffgenein für diesen Fall treffendes Sprichwort für die Eröffnunggewählt. Die 600 Realschüler sind in 23 Klassen aufgeteilt. Vordem Anbau waren zwei Klassen in die benachbarte Hauptschuleausgelagert, und zwei Klassen waren so genannte Wanderklassen.Steffgen freute sich, dass "dieser Unruheherd" nun beseitigt ist. In nur acht Monaten war der Anbau fertig. Die letzte Hürde im Kampf um die Erweiterung war die Erhöhung der Kreisumlage für die Finanzierung gewesen. Elternsprecherin Christine Wadle geht davon aus, dass ein Elternbrief im November 2001 den entscheidenden Anstoß gab. Sie berichtete: "Wir haben deutlich gemacht, dass die Kinder schlimmer eingepfercht sind als die Hühner bei Massentierhaltungen." Zwei Monate danach sei die konkrete Planung angegangen worden.

Landrat Heinz Onnertz erklärte: "Eltern und Schule haben den Anbau in positivem Sinne erzwungen. Die Verbandsgemeinde hat freundlich, aber intensiv, ohne Drohungen, auf die Notsituation hingewiesen."

Onnertz berichtete, er habe sich vor Ort überzeugen lassen, dass die von ihm favorisierte, weil billigere, Containerlösung nicht optimal sei. Zudem hätten ihn seine Mitarbeiter "auf den Pfad der Tugend gezwungen" - bei Massiv- statt Leichtbauweise. Onnertz nahm gerne den Dank der Schule fürs "Durchboxen der Finanzierung" an, denn "ein Dankeschön tut immer gut".

Schülersprecherin Valeria Schneiders verriet im Flur des neuen Traktes: "Viele beneiden die Schüler, die hier drin sind. Ist doch klar, denn die neuen Möbel und die schön gestrichenen Wände verbessern sofort die Laune." Allerdings machte die Schülersprecherin im TV -Gespräch auch auf ein Übel aufmerksam: Durch den Anbau fiel ein Schulhof weg, die derzeitige Situation auf dem Schulhof sei "erdrückend". Der Schulleiter bestätigte: "Fakt ist, dass zu wenig Platz ist. Sie rennen sich über'n Haufen." Und für einen dritten Schulhof zwischen Mühlenbach und Hauptgebäude sei die Aufsichtspflicht nur schwierig zu lösen. Architekt Paul Lenarz hält die Fläche neben dem Fachklassentrakt (Richtung Hauptschule) für optimal. "Wenn die Grundstücksfrage mit der VG geklärt wäre, wäre sicherlich eine Lösung möglich", meint Lenarz.

Bürgermeister Alfred Pitzen verspricht noch nichts, sagt aber: "Wo Not am Mann ist, haben wir noch immer eine Lösung gefunden." Schulleiter Steffgen bittet den Bürgermeister um eine weitere Hilfe: "Ab dem kommenden Schuljahr haben wir die höchste Schülerzahl seit der Gründung vor 39 Jahren. Dann kommt noch eine Klasse dazu, und die müssten wir wieder in die Hauptschule auslagern." Pitzens Antwort: "Eigentlich braucht die Hauptschule alle Räume selbst, aber wir werden einen Weg finden." Anders als prognostiziert, sind die Anmeldungen an der Realschule trotz der Regionalen Schulen in Gerolstein und Jünkerath gestiegen. Steffgen vermutet aber, dass das nicht so bleiben wird. Er rechnet ab dem kommenden Jahr mit rückläufigen Zahlen.

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