Virtuelles fürs Schülerherz

DAUN. Die Grundschule Daun ist eine von zehn Ganztagsschulen in Rheinland-Pfalz, die vom Bildungsministerium mit einem "virtuellen Wissenszentrum" ausgestattet wurde. Bei einem Fortbildungstag wurde das Lehrerkollegium mit der neuen Hard- und Software vertraut gemacht.

Im Musiksaal der Grundschule sind an diesem Tag zum Auftakt zwei Dutzend Lehrkräfte in die Rolle einer Schulklasse geschlüpft. Die Fortbildungsleiter Christian Irle und Harald Thome haben mit den Anwesenden zunächst die allgemeinen Verhaltensregeln im Umgang mit Computern geklärt: "Nicht essen, nicht trinken, nicht mit den Händen den Bildschirm berühren!" Anschließend sind das Anmelden, das Aufrufen eines Programms und das Arbeiten damit, das Speichern von Lösungen und das Austauschen von Dokumenten erprobt worden. In der nächsten Phase übernehmen alle die Lehrerrolle. Gegenstand der Fortbildung ist die neue, 30 000 Euro teure Ausstattung mit 13 Computern und zwei Laptops sowie einem umfangreichen Sortiment an Lernsoftware. Nach Meinung Konrektor Thomes also "alles, was das Lehrer- und Schülerherz höher schlagen lässt!" Zur Einrichtung des "virtuellen Wissenszentrums" im Rahmen der Initiative "Modulares Netz für Schulen" (MNS) gehören auch die erforderlichen Lizenzen sowie der Service durch eine Fachfirma. Zur Vorgeschichte: Im vorigen Jahr hatte sich die Ganztagsgrundschule Daun um eines der zehn landesweit zu vergebenden "virtuellen Wissenszentren" beworben. Den Zuschlag erhielten nach den Vergabekriterien des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums die Dauner, weil im Besonderen mit den Lehrkräften Ute Schwab, die auch stellvertretende Leiterin des Medienzentrums Daun ist, Harald Thome und Christian Irle die personellen Voraussetzungen gegeben seien und daher die Nutzung gewährleistet sei. Wegen der hohen technischen Kompetenz dieser Lehrer und ihrer innovativen pädagogischen Praxis mit den so genannten neuen Medien erfülle die Grundschule Daun die Bedingungen. Fortbildungsleiter Christian Irle bescheinigt dem Kollegium eine hohe Motivation. Er sei überzeugt, dass das System an der Schule gut genutzt werde. Seit vielen Jahren werde in allen Schuljahrgängen mit Computern gearbeitet. Das "virtuelle Wissenszentrum" erweitere die bisher schon guten Möglichkeiten um ein Vielfaches, mache die Anwendungen flexibler und die Nutzung für die Kinder einfacher und effektiver. Dass das Kollegium sich an einem Studientag intensiv mit der neuen Ausstattung beschäftigt, hält die Lehrerin Kerstin Scheid "für enorm wichtig". Erst wenn die Lehrer fit seien im Umgang mit der Hard- und Software, profitierten die Kinder tatsächlich davon. Ihre Kollegin Stefanie Reiche ergänzt: "Der frühzeitige, sinnvolle Umgang mit dem Computer bietet große Chancen für die jungen Menschen." Das "virtuelle Wissenszentrum" ist in einem besonders gesicherten Raum untergebracht. Als Idealfall komme hinzu, so Konrektor Thome, dass im Nebenraum eine neue Bibliothek entstehe. Denn neben der Förderung der Medienkompetenz spiele die Leseförderung eine zentrale Rolle.

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