Wirtschaft Volksbank RheinAhrEifel: Am Standort Daun wird nicht gerüttelt

Daun/Kelberg/Koblenz · Weiter auf Erfolgskurs: Die Volksbank RheinAhrEifel, zu deren Geschäftsgebiet weite Teile der Verbandsgemeinde (VG) Daun und die komplette VG Kelberg gehören, verzeichnet für das vergangene Jahr eine Bilanzsumme von 3,7 Milliarden Euro. In Daun will die Bank viel Geld investieren.

 Hat zwar in absehbarer Zeit als Heimat der Volksbank ausgedient, aber das Gebäude in der Dauner Innenstadt (oben) wird dann weiter genutzt. Das Haus gegenüber (unten) hat allerdings keine Zukunft mehr: Es wird abgerissen, auf dem Grundstück entsteht ein Neubau für die Bank. 

Hat zwar in absehbarer Zeit als Heimat der Volksbank ausgedient, aber das Gebäude in der Dauner Innenstadt (oben) wird dann weiter genutzt. Das Haus gegenüber (unten) hat allerdings keine Zukunft mehr: Es wird abgerissen, auf dem Grundstück entsteht ein Neubau für die Bank. 

Foto: TV/Stephan Sartoris

Dabei ist er ja schon lange, aber dass er nun die Ergebnisse der Volksbank (Voba) RheinAhrEifel des vergangenen Jahres präsentiert, ist eine Premiere für Sascha Monschauer. Der 52-Jährige aus Mendig hat als Lehrling angefangen, am 1. Oktober hat er das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Bank von Elmar Schmitz übernommen. Das genossenschaftliche Kreditinstitut hat ereignisreiche Zeiten hinter sich, gab es doch binnen weniger Jahren drei Fusionen, zuletzt die mit der Volksbank Koblenz Mittelrhein. Mit den Zusammenschlüssen ist die Bank nun die viertgrößte in Rheinland-Pfalz und rangiert bundesweit auf auf Platz 27. 118 000 Mitglieder hat die Voba und 680 Mitarbeiter in 50 Geschäftsstellen.

„2019 war ein Jahr der Herausforderungen. Um uns herum stand die Welt vor großen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die auf die Finanzmärkte und damit auch in die Region hineingewirkt haben“, berichtet Monschauer. „Umso stolzer sind wir, wieder gute Zahlen präsentieren zu können.“ Gute Zahlen bedeutet: Die Bilanzsumme stieg um 175 Millionen Euro auf 3,7 Milliarden Euro. Die Bank gewann 2019 mehr als 2700 neue Mitglieder und mehr als 4200 neue Kunden.

Die Kundeneinlagen, also die der Bank anvertrauten Gelder, stiegen auf 2,8 Milliarden Euro an, das sind 168 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Ebenso verzeichnete man bei den Kundenkrediten ein deutliches Plus: Sie stiegen um 4,4 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. „Unsere Kunden schätzen gerade in diesen turbulenten Zeiten unsere Bank als starken, kompetenten und zuverlässigen Partner“, freut sich Monschauer. Und weiß aber auch: Angesichts des Umstands, „dass die Zinsen niedrig sind und bleiben, sind die goldenen Zeiten allerdings vorbei.“

Im vergangenen Jahr hat die Volksbank neue Kredite in Höhe von mehr als 605 Millionen Euro bewilligt. Dabei hielten sich private und gewerbliche Kredite in etwa die Waage. Schwerpunkt bei den Privatkrediten waren Baufinanzierungen, 1953 Kunden konnte der Traum vom Eigenheim verwirklicht werden. Die Kundeneinlagen in der Bilanz stiegen um 6,3 Prozent auf nun 2,8 Milliarden Euro. Insgesamt betreute die Bank ein Kundenvolumen von rund 7,5 Milliarden Euro, wovon 2,2 Milliarden Euro bei Partnern im genossenschaftlichen Verbund angelegt sind (beispielsweise bei Union Investment oder der Bausparkasse Schwäbisch Hall).

Die  Entwicklung der Bank hat auch Auswirkungen auf die kommunalen Finanzen. 7,3 Millionen Euro wurden an Lohnsteuer für die Mitarbeiter abgeführt, weitere 7,3 Millionen flossen an Ertragssteuern. Der Vertreterversammlung im Mai wird die Ausschüttung einer Dividende an die Eigentümer und Mitglieder in Höhe von fünf Prozent vorgeschlagen.

„Wir haben Filialen, wo in den vergangenen Jahren die Kundenbesuche um 70 Prozent zurückgegangen sind. Viele Kunden erledigen ihre Einzahlung und Überweisungen am Computer, beschaffen sich Bargeld am Automaten oder zahlen verstärkt mit der Karte“, erklärt der Bankchef. Und kündigt an: „Vor diesem Hintergrund werden wir unsere Filialstruktur überprüfen und schauen, welche Standorte bleiben und welche nicht.“

Fest steht schon vor der anstehenden Prüfung: Definitiv nicht zur Disposition stehen wird der Standort Daun als Zentrale des Regionalmarkts Eifel der Bank. Im Gegenteil, in der Kreisstadt wird viel Geld investiert, ein laut Voba „hoher einstelliger Millionenbetrag“, für Monschauer „ein deutliches Bekenntnis zur Region“.

Eine Sanierung des dortigen Gebäudes war zunächst eine Option, aber man entschied sich doch dagegen, Millionen in einen Standort investieren, der aus Sicht der Bank nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht.

Stattdessen wird es einen Neubau geben, gleich gegenüber dem heutigen Standort, auf dem Grundstück der Rechtsanwalts-Kanzlei Lauer-Nack, Thielen, Ewertz und Steudter. Die Anwälte wiederum werden ins Voba-Gebäude ziehen. „Die entsprechenden Verträge sind geschlossen, die oberste Etage unseres Gebäude ist bereits geräumt, nun stehen noch etliche Umbauten an“, sagt Thomas Klassmann, Direktor der Regionalmarkts Eifel. „Wenn es gut läuft, könnten die Anwälte Mitte des Jahres umziehen.“

 Das Gebäude, in dem die Rechtsanwaltskanzlei Lauer-Nack und Partner ihren Sitz hat, wird für den Volksbank-Neubau weichen. Foto: Stephan Sartoris

Das Gebäude, in dem die Rechtsanwaltskanzlei Lauer-Nack und Partner ihren Sitz hat, wird für den Volksbank-Neubau weichen. Foto: Stephan Sartoris

Foto: TV/Stephan Sartoris
 Thomas Klassmann, Direktor der Regionalmarkts Eifel, und Sascha Monschauer, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel.

Thomas Klassmann, Direktor der Regionalmarkts Eifel, und Sascha Monschauer, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Der 40 Jahre alte Dauner, der seit  vier Jahren den Regionalmarkt leitet, geht davon aus, dass Bankgeschäfte im Neubau voraussichtlich 2022 getätigt werden können.

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