Vom erfolgreichen Altern und vom Glück im Alter

Daun · Immer wenn der Frühling in Fahrt kommt, ist auch Landfrauentag. Dazu kamen 300 Mitglieder und Gäste ins Forum Daun. Der Bielefelder Universitätsprofessor Rainer Dollase nahm das Thema "Alter" gleichermaßen informativ und ironisch unter die Lupe und gab durchaus ernstzunehmende Tipps für erfolgreiches Altern.

Daun. Mit der Empfehlung: "Schauen Sie nicht so oft in den Spiegel", hatte der Referent seinen höchst unterhaltsamen Vortrag eröffnet. Mit dem Hinweis, dass der Kontakt mit jüngeren Menschen jung halte, beendete er ihn.
In der Stunde dazwischen gab der 68-jährige Psychologie-Professor eine Menge berufliches Wissen und viel von seiner persönlichen Lebenserfahrung rund um das Thema Alter preis. Er brachte seine Zuhörer immer wieder zum Lachen. Oder er machte sie nachdenklich
Dollase teilte die Menschen altersmäßig in vier Gruppen ein: Kinder und Jugendliche, Erwachsene, junge Alte (60 bis 80) und alte Alte. Ab 35 fühle man sich immer jünger, als man tatsächlich sei, erklärte er. Zwar könne man mit einer Altersangabe nicht ausdrücken, was jemand in einem bestimmten Alter noch zu leisten vermöge, räumte er ein. "Aber Fakt ist, dass alle Funktionen sich ab 60 Jahren mehr oder weniger stark abbauen." Dann besitze der durchschnittliche Mensch nur noch die Hälfte der Leistungsfähigkeit eines 30-Jährigen - weniger Geschicklichkeit, weniger Trainierbarkeit, weniger Gedächtnisleistung.
Dennoch: Es gebe erfolgreiches Altern, und es gebe Glück im Alter, betonte Rainer Dollase. Im Alter sinke zwar das körperliche Wohlbefinden, das seelische aber steige - besonders bei jenen Menschen, die auf ihre Verlangsamung mit der Formel "eins nach dem anderen" reagieren; die Menschen, die das tun, was sie (noch) am besten können.
"Vergleichen Sie sich abwärts", riet Dollase, "also mit Menschen, denen es nicht so gut wie Ihnen selbst geht. Dann sind Sie zufriedener und glücklicher."
Mitgliederzahl gestiegen


Dass das Thema Alter "voll im Trend" liegt, hatte auch die Vorsitzende des Landfrauenverbands Vulkaneifel, Doris Clemens (Rockeskyll), in ihrer Ansprache erklärt.
"Es geht jeden an", sagte sie, "ob man nun selbst alt ist oder alte Eltern hat."
Auch der Landfrauenverband sei in die Jahre gekommen, sagte sie mit Blick auf den 60. Gründungstag im kommenden Jahr. Als erfreulich bezeichnete Clemens, dass die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr auf 1220 gestiegen sei.
Was sonst noch geboten wurde: übers Alter sprechende Ehrengäste, die Musik eines jungen Querflöten-Ensembles von Friedrich Leufgen (Musikschule Vulkaneifel), Liedbeiträge des Landfrauenchors unter Leitung von Alois Mauren (Oberehe), einen Sketch der Vorstandsmitglieder des Landfrauenverbands, wunderbar frühlingshaft dekorierte Tische und 49 selbst gebackene Kuchen. bb