Vom Kegelclub auf den Moarflappessen-Thron

SCHALKENMEHREN. "Wir wurden freundlich aufgenommen und in die Dorfgemeinschaft integriert", sagen Christian und Heike Mikeska, die 1994 nach ihrer Heirat zunächst in Schalkenmehren zur Miete wohnten. Nun ist das Ehepaar stolzer Besitzer eines schmucken Eigenheims - und fühlt sich in dem Maardorf richtig zu Hause.

Garage, Außenputz und Gartenanlage sind noch nicht fertig - für die beiden berufstätigen Ehepartner steht noch viel Feierabend-Arbeit an. Vor zwei Jahren haben Christian und Heike Mikeska in der Straße "Auf dem Mohrpesch" im 3,2 Hektar großen Neubaugebiet "Udler Straße" in Schalkenmehren sich ihren Traum vom Eigenheim verwirklicht. 13 Bauplätze sind dort noch frei. Durch das Küchenfenster lässt Maschinenbauer Christian seinen Blick bis hin zur Höhe zwischen dem Schalkenmehrener und Weinfelder Maar schweifen. Noch auf "Freiers Füßen" zogen die Mikeskas vor zehn Jahren in eine Mietwohnung in dem Maardorf. Bald fanden sie Anschluss im Kegelclub - und waren schnell ins Dorfgeschehen integriert. Als ihre Kegelfreunde Ottmar und Gaby Minden zu Moarflappessen-Fastnachtsregenten gekürt wurden, unterschrieben die Miskeskas auf einem Bierdeckel ihren "Einbürgerungsantrag". Keine Frage, Schalkenmehren hatte viel zu bieten: Im Rahmen der Dorferneuerung waren in den 80er Jahren Kanalsysteme und Straßenzüge größtenteils ausgebaut worden. Es gab zwei Banken, einen Supermarkt mit Postagentur, zwei weitere kleinere Geschäfte, gesellige Hotels, Gaststätten und ein Café. Obwohl der Supermarkt und die Bankfilialen inzwischen geschlossen sind und nur ein einziger Briefkasten geblieben ist, fühlen sich die Mikeskas nicht abgeschieden. "Sieh dir andere Eifeldörfer an - mit Null-Möglichkeiten, schlechter Verkehrsanbindung und weiten Anfahrten zur Autobahn", sagt Christian, der in Luxemburg arbeitet. "Die Schalkenmehrener haben uns freundlich aufgenommen. Wir fühlten uns nie als Zugezogene", sagt Heike. Einen Beitrag dazu haben die beiden selbst geleistet: Feste und Veranstaltungen hat das Paar genutzt, Kontakte zu knüpfen. "Wir waren direkt mittendrin", bestätigt "Chris", wie er in Schalkenmehren genannt wird. Der 37-Jährige wurde Mitglied der Alt-Herrn-Mannschaft, war sieben Jahre für den Karnevalverein als Geschäftsführer tätig, und 1998 wurden die Mikeskas dann selbst zum Prinzenpaar gekürt. Heike blieb der Narretei ganz treu und betreut heute die Kindergarde, während Christian zum Kassenwart des Sport-Clubs gewählt wurde. Auch Tochter Jessica hatte keine Schwierigkeiten in Schalkenmehren. "Sie hat gleich viele Freunde gefunden und fährt gerne mit ihrem Papa zu den Fußballspielen", berichtet die Mutter. Und die elfjährige Jessica, die das Förderzentrum in Gerolstein besucht, betont: "Und im DLRG-Verein ist es auch ganz toll!" Klar, auch einen Durchhänger hatten die Mikeskas - ein 700 Quadratmeter großes Anwesen bedeutet vor allem in der Bauphase mehr Arbeit als Freude. Bereut haben sie den Schritt allerdings nicht. Der einst in Rengen lebende Christian will sich ganz in die Gemeinschaft des 620-Seelen-Dorfs einbringen: Er will bei den kommenden Kommunalwahlen für den Schalkenmehrener Gemeinderat kandidieren. Kleiner Wermutstropfen in dem Wohlfühlort: "Der Spielplatz muss dringend saniert werden, nicht nur die unzählbaren Maulwurfhügel lassen für die Kinder kein vergnügtes Spielen mehr zu", findet die 34-jährige Mutter, die wie auch andere Eltern gerne mitanpacken würde.UND DAS MEINT LUCKY: Für die tolle Dorfgemeinschaft und Lage hätte Lucky gerne fünf Tatzen gegeben - aber der sanierungsbedürftige Spielplatz lässt die spielwütige Leseratte zurückschrecken: Vier Tatzen - mit großem Ausbau-Potenzial.

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