Vom Klassenzimmer ins Filmstudio

Daun/Münstermaifeld · Schüler der Klasse 9a des Kurfürst-Balduin-Gymnasiums in Münstermaifeld sind unter die Filmemacher gegangen. Die Sieger beim Junior Award im Rahmen von Tatort Eifel haben mit den Dreharbeiten zur Verfilmung einer Krimigeschichte begonnen. Der Streifen beschäftigt sich mit dem Thema Cyber-Mobbing.

 Regisseur Manfred Schwabe erklärt Paula Mertes und Polizist Wolfgang Slupek die zu drehende Szene. TV-Foto: helmut gassen

Regisseur Manfred Schwabe erklärt Paula Mertes und Polizist Wolfgang Slupek die zu drehende Szene. TV-Foto: helmut gassen

Daun/Münstermaifeld. Am Dauner Verkehrsgarten geht\'s blutig zu. Moritz Machwirt hat Wunden im Gesicht und am Bein. Nach dem Fahrradunfall mit einem Auto kümmert sich Paula Mertes um den Verletzten, ebenso einige Männer vom Roten Kreuz und die beiden Oberkommissare Markus Lamberty und Wolfgang Slupek von der Polizeiinspektion Daun.
Was wie Ernst aussieht, ist gespielt. Eine Szene für einen Film. Denn Moritz Machwirt und Paula Mertes sind Schüler des Kurfürst-Balduin-Gymnasiums Münstermaifeld und drehen hier mit "richtigen" DRKlern und Polizisten einen Krimi. Umgesetzt wird eine Geschichte über Cyber-Mobbing, mit der die beiden sowie zehn weitere Schüler den Junior Award im Rahmen von Tatort Eifel gewonnen haben. Krimiautor Ralf Kramp hatte die ersten Zeilen der Kriminalgeschichte vorgegeben, die die Schüler vollendeten.
Nun darf das Team um Charlene Billigmann, Eva Pinger, Michelle Weiler und Paula Mertes seine eigene Geschichte professionell in einem Film umsetzen und für eine Woche in einem Hotel in Daun wohnen.
"Wir hätten jetzt sowieso ein zweiwöchiges Betriebspraktikum gemacht; eine Woche davon sind wir jetzt beim Krimidreh", erzählt Paula Mertes. Sie hat die Hauptrolle in der Kriminalgeschichte. Die 15-Jährige hat sich bei Proben als beste Wahl für die Hauptrolle entpuppt. Ihre Mitschreiberinnen und acht weitere Jugendliche der Klasse sind fürs Filmen, den Ton, die Maske, Requisiten und das Set verantwortlich.
Regisseur Manfred Schwabe, der auch schon bei allen anderen Junior- Verfilmungen Regie führte, führt die Jugendlichen in die Materie ein und erklärt jede Szene genau. Gedreht wird im Schulhof des Thomas- Morus-Gymnasiums, im Café Schillinger, in der Schutzhütte am Firmenich, im Krankenhaus, am Verkehrsgarten sowie im Haus der Familie Lange in Boverath.
Etwa 80 Prozent des Films sollen die Schüler selbst drehen, vertonen und schneiden, erklärt Günter Bertram von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK). Landrat Heinz-Peter Thiel, selbst kriminalistisch vorbelastet, freut der Dreh des Films. "Es knistert an allen Ecken und Kanten hier in der Vulkaneifel. Der Tatort Eifel tut uns richtig gut", sagt er.
Und Paula erzählt: "Die vergangenen Tage waren sehr interessant. Kameraführung, Licht und Ton, das interessierte besonders die Jungs vom Bereich Technik aus unserer Klasse."
Michelle Weiler erinnert sich zurück an die Preisverleihung: "An so was wie den ersten Preis hatten wir nie richtig gedacht. Deshalb war die Preisverleihung in Mainz so aufregend." Die Drehtage sind auch für sie faszinierend: "Es ist zwar ein bisschen stressig, aber ist echt schön und macht total Spaß", sagt die 14-Jährige.
Das gilt auch für die einzige "blutige" Szene im ganzen Film, für die es fachkundige Hilfe gab: Sascha Singh vom Roten Kreuz hat Moritz Machwirt eine Schürfverletzung an der Backe und eine Wunde am Bein gebastelt. HG
Extra

Der Film der Münstermaifelder Schüler wird erstmals im Rahmen des Krimifestivals "Tatort Eifel" als Filmpremiere am 21. September im Kinopalast Vulkaneifel in Daun öffentlich vorgeführt. Pate des Junior Awards 2013 ist die aus der Eifel stammende Band Jupiter Jones, die 2011 durch ihren Song "Still" bundesweit bekannt wurde und 2012 den ECHO in der Kategorie Radio-Echo bekommen hat. HG

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