Vom langen Warten aufs Wartehäuschen

Gerolstein · Seit 2013 wird darüber diskutiert, in diesem Frühjahr sollen sie endlich errichtet werden: die zwei Buswartehallen an der Berufsbildenden Schule in der Sarresdorfer Straße in Gerolstein. Kostenpunkt: rund 50 000 Euro.

Gerolstein. Einstimmig hat der Bauausschuss der Stadt Gerolstein beschlossen, drei zusätzliche Buswartehäuschen in Gerolstein aufstellen zu lassen: zwei an den Haltestellen der Berufsbildenden Schule (BBS) auf beiden Seiten der Sarresdorfer Straße sowie eines auf Höhe der Feuerwache in der Lissinger Straße.
So hat der TV am 7. Dezember berichtet - wohlgemerkt am 7. Dezember 2013. Die beiden Buswartehäuschen in der Sarresdorfer Straße stehen immer noch nicht.
In diesem Frühjahr soll es aber endlich soweit sein. Denn nachdem sich der Gerolsteiner Stadtrat zum Jahresende 2015 erneut mit dem Thema befasst hat, scheint der Weg für die Aufstellung der überdachten Sitze für die Busschüler freigemacht worden zu sein: Im Etat werden 51 500 Euro für die beiden Bushäuschen, der Aufstellung sowie der Herstellung der Fundamente und der behindertengerechten Zuwegung bereitgestellt. Es wird ein Landeszuschuss von gut 33 000 Euro erwartet.
Auf die Frage, weshalb es eine zweijährige Verzögerung bei dem Projekt gab, gab es keine klare Antwort. Carsten Schneider, Bauamtsleiter im Gerolsteiner Rathaus, ließ auf TV-Anfrage lediglich wissen, dass "mit den angrenzenden Grundstückseigentümern Gespräche geführt und die notwendigen Vereinbarungen getroffen" würden sowie der Behindertenbeauftragte des Kreises und der Landesbetrieb Mobilität in die Planungen einbezogen werden mussten. Inzwischen hätten alle Beteiligten der Planung zugestimmt.
Das Besondere an der Baustelle: Der Gehwegbelag wird auf jeder Einstiegsseite jeweils auf einer Länge von 18 Metern mit spürbar genoppten Elementen versehen.
So soll verhindert werden, dass jemand unbewusst in die Parkbucht tritt und sich gefährdet. Im Bereich des Einstiegs wird ein ebenfalls besonderes Einstiegsfeld hergestellt.
Von dort wird der Behinderte zur Wartehalle geleitet - ebenfalls per besonders gearbeitetem Bodenbelag.
"Wir sind hocherfreut, dass die schon lange überfällige Maßnahme nun endlich realisiert wird. Es war für die Schüler eine Zumutung, bei Wind und Wetter auf den Bus warten zu müssen", sagt Madlene Steffes von der Schulleitung der BBS Vulkaneifel in Gerolstein. Dennoch ist es auch für sie "nicht so ganz nachvollziehbar, weshalb das so lange gedauert hat".
Die Berufsschüler, die seit Jahren bei Wind und Wetter auf ihren Bus warten, dürfte die Kunde von den Bushäuschen freuen. Schon Ende 2013 hatte einer der Betroffenen dem TV gesagt: "Eine Überdachung? Wow, endlich mal. Das wäre gut." Das war vor gut zwei Jahren.Meinung

Bestimmt nicht mehr lange
Mehr als zwei Jahre braucht die Stadt Gerolstein, um zwei Bushäuschen an Haltestellen aufzustellen, die täglich von Hunderten Schülern genutzt werden. Denn so lange ist bereits der Beschluss her, die Unterstände für die Standorte an der Berufsbildenden Schule in der Sarresdorfer Straße zu kaufen und aufzustellen - und die Häuschen stehen ja noch nicht! Schlüssig erklären konnte bislang niemand, weshalb das so lange dauert. Die notwendige Einschaltung des Behindertenbeauftragten sowie die Klärung von Grundstücksfragen mit dem Kreis sind jedenfalls keine stichhaltigen Argumente. Den Schülern sei Mut gemacht: Wenn ihr jetzt noch ein paar Monate Wind und Wetter trotzt, dann werdet ihr künftig ganz bestimmt nicht mehr durchnässt zuhause ankommen. Ihr schafft das! Bestimmt! Schließlich habt ihr ja bereits die vergangenen 24 Monate - und davor viele weitere Jahre - tapfer ausgeharrt. m.huebner@volksfreund.de

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