Von Arbeitskleidung bis Zähneputzen

Schüler der Klassen 8 bis 10 der Regionalen Schule Gillenfeld hatten die Möglichkeit, von Vertretern der Wirtschaft zu erfahren, welche Anforderungen an Berufsbewerber gestellt werden.

Gillenfeld. (red) Nach der Begrüßung durch Rektor Richard Neugebauer führte Berufsberater Werker in das Thema der von den Lehrern im Fach Arbeitslehre angeregten Veranstaltung ein. Er erläuterte die Bedeutung der Kopfnoten für Verhalten und Mitarbeit und verglich das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern mit dem späteren Verhältnis der Auszubildenden zu ihrem Betrieb und ihren Vorgesetzten. Das Einfügen in das Team der eigenen Klasse übertrug er auf die Fähigkeit, sich in einen Betrieb einzubringen.Dies unterstrich Ulrike Meffert von der Firma apra-norm, indem sie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit sowie Respekt vor den Vorgesetzten deutlich hervorhob.Monika Bill vom Malerfachbetrieb Bill in Üdersdorf empfahl, Bewerbungsunterlagen persönlich abzugeben, da das Auftreten und die Persönlichkeit für sie ein entscheidendes Einstellungskriterium darstellt. Gleichzeitig unterstrich sie, dass der erste Eindruck eines Bewerbers ebenso wichtig ist wie die Bereitschaft, diesen Eindruck auch über die Probezeit hinaus täglich unter Beweis zu stellen. Neben den handwerklichen Fähigkeiten zählten auch vermeintliche Selbstverständlichkeiten wie ordentliche Arbeitskleidung und geputzte Zähne zu den Kriterien, die in einem kundenorientierten Unternehmen wichtig sind.Der Beruf sollte Berufung sein

Wie unerlässlich eine gründliche Auswahl des Berufs für eine erfolgreiche Ausbildung und ein erfülltes Berufsleben sind, erläuterte Rechtsanwalt Karst von der Kreishandwerkerschaft am eigenen Beispiel: "Meine Büroleiterin sehe ich stundenmäßig mehr als meine Frau!" Er gab den Schülern den Tipp, neugierig zu sein und in möglichst vielen Praktika herauszufinden, mit welchem Beruf man sich identifizieren kann.Herbert Schneiders von der Schreinerei Schneiders in Immerath war selbst Schüler in Gillenfeld. Er erläuterte seinen Werdegang vom Hauptschulabschluss in Gillenfeld über Ausbildung und Gesellenprüfung, der Meisterprüfung und ein anschließendes Studium zum erfolgreichen Unternehmer. Am eigenen Beispiel zeigte er auf, wie unerlässlich es ist, sich immer wieder neue realistische Ziele zu setzen.Unternehmensberater Ekkehard Nau wählte das praktische Beispiel des Bogenschießens und erklärte so, wie wichtig es sei, sein Ziel klar vor Augen zu haben. Nur so könne man es ins Visier nehmen.Am Beispiel der Pflegeberufe erläuterte Hermann-Josef Melchiors von der Pflegeschule Daun, wie entscheidend es ist, seinen Beruf als "Berufung" zu sehen. Wie in vielen anderen Dienstleistungsberufen auch, steht in der Pflege der Dienst am Nächsten im Mittelpunkt der Arbeit und nicht der Auszubildende selbst.Ergänzend ermutigte Heinz Nägel (Feluwa Pumpen GmbH) die Jugendlichen zu mehr Interesse an technischen Berufen, die vielfach die Basis für weitere Tätigkeitsbereiche in der Industrie bilden. Er selbst hat nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker in jungen Jahren weitere Qualifizierungen absolviert und arbeitet nach Fachoberschule und Studium heute als Ingenieur. Abschließend dankte der Schulleiter allen Beteiligten und gab den Schülern mit auf den Weg, sich nach dem anstehenden Halbjahreszeugnis bei der Vorbereitung auf einen Ausbildungsplatz ein erreichbares Etappenziel bis zum Ende des Schuljahres zu setzen, um dann darauf aufbauen zu können.

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