Von Großeinsätzen seit Jahren verschont

Duppach · Klein, aber mit langer Tradition: Die Freiwillige Feuerwehr Duppach feiert in diesem Jahr 110-jähriges Bestehen. Das wird an diesem Wochenende groß gefeiert. So richtet sie auch den Feuerwehrtag der Verbandsgemeinde Gerolstein am Sonntag aus. Höhepunkt ist eine Vorführung technischer Hilfeleistung: Dabei wird gezeigt, wie eingeklemmte Insassen mithilfe von Spreizer und hydraulischer Blechschere aus einem Fahrzeugwrack befreit werden.

Von Großeinsätzen seit Jahren verschont
Foto: (e_gero )

Duppach. Die Freiwillige Feuerwehr Duppach hat aktuell 16 aktive Mitglieder sowie acht Kameraden in der Altersabteilung. Sie ist demnach eine der kleinsten Wehren im Gerolsteiner Land. Aber nichtsdestotrotz leistungsfähig. Das wird sie auch bei ihrem Stiftungsfest sowie der Ausrichtung des Feuerwehrtags der Verbandsgemeinde Gerolstein an diesem Wochenende unter Beweis stellen. Da ist sich Wehrführer Norbert Lenzen sicher, der die Truppe seit rund 15 Jahren leitet.
Die Duppacher Wehr wurde 1905 gegründet. Erster Wehrführer war Johann-Peter Schmitz. Bereits in den ersten Jahren ihres Bestehens kam die Wehr bei einigen größeren Bränden zum Einsatz. So geriet 1908 die strohgedeckte Scheune des Anwesens Jans in Brand. Erschwerend kam hinzu, dass das Feuer auch noch auf das Haus Remes übergriff. 1922 kam es zu einem verheerenden Waldbrand im Flur "Auf der Scheuer", bei dem 40 bis 50 Hektar Mischwald beschädigt beziehungsweise vernichtet wurden. Wegen eines ungewöhnlichen Vorfalls musste die Wehr 1928 ausrücken: Als die Dorfstraße geteert wurde, entzündete eine Dampfwalze durch Funkenflug den Dachstuhl des Hauses Mießen.
Die erste Motorspritze ging in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren, sodass die Brände in der Nachkriegszeit mit Luftdruckspritzen und Wassereimern gelöscht werden mussten. Zu dieser Zeit alarmierte man die Feuerwehr durch Glockengeläut und Horn.
1953 waren bei einem großen Waldbrand am Steffeler Dreis die Feuerwehren Duppach und Steffeln im Einsatz. Das Feuer entstand durch Verbrennen von trockenem Tannenreisig, wurde aber von den beiden Wehren rasch gelöscht.
Die mittlerweile angeschaffte Motorspritze TS 4 wurde 1960 durch eine neue Motorspritze (TS 8/8) ersetzt, die heute noch im Besitz der Feuerwehr Duppach ist.
Ein Höhepunkt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Duppach war 1958 die Ausrichtung des Amtsfeuerwehrfestes. An diesem Wochenende nun quasi die Wiederholung.
Das erste Spritzenhaus mit Steigerturm befand sich neben der alten Schule. Der Steigerturm diente zum Trocknen der Schläuche. "In ihm wurden aber auch die Steigerübungen gemacht", weiß Wehrführer Lenzen.
Das zweite Feuerwehrhaus stand bei der neuen Schule. Als diese Schule 1964 abgerissen wurde, musste sich auch die Feuerwehr eine neue Bleibe suchen. Zunächst fand die Wehr diese in der Scheune des alten Pfarrhauses, 1968 zog sie in das heutige Spritzenhaus ein.Extra

So sieht das Festprogramm des Feuerwehrtags der Verbandsgemeinde Gerolstein in Duppach am kommenden Sonntag, 14. Juni, aus: Um 11 Uhr beginnt die Wehrführertagung im Gemeindehaus Duppach mit Ernennungen und Entpflichtungen. Um 12.30 Uhr gibt es Mittagessen, bis 13.30 Uhr werden die auswärtigen Wehren erwartet. Danach ist Verleihung von Feuerwehr-Ehrenzeichen sowie Verpflichtung neuer Feuerwehrmänner und -frauen. Zudem gibt es eine Demonstration technischer Hilfe, Ausstellung von Fahrzeugen sowie weitere Vorführungen. mhExtra

Die Duppacher Wehrführer: Johann-Peter Schmitz ab 1905, Michael Juchmes bis 1928, Peter Herl, 1928 bis 1937, Peter Schmitz, 1937 bis 1945, Josef Schmitz, 1945 bis 1971/1972, Johann Herl, 1971/1972 bis 1988, Josef Drückes, 1988 bis 2001, Norbert Lenzen seit 2001. mh

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