Von Java bis Rockeskyll

ROCKESKYLL. (red) In einem Vortrag im Bürgerhaus in Rockeskyll berichtete kürzlich der Geologe Georg Büchel, Professor an der Universität Jena, über aktuelle Ergebnisse eines Forschungsprojektes, das er im Auftrag der Natur- und Geopark GmbH zur Zeit in der Vulkaneifel bearbeitet.

Was haben die Vulkane in der Eifel mit denen auf Java und in Alaska gemeinsam? Georg Büchel erläuterte es in seinem informativen Vortrag, bei dem er immer wieder den Bogen zu den feuerspeienden Bergen in anderen Teilen der Welt schlug. Er machte deutlich, wie durch die Vergleiche mit diesen Gebieten immer wieder neue Erkenntnisse über die Entstehung der Eifelvulkane und dabei vor allem unserer Maare gewonnen werden können. Andreas Schüller von der Natur- und Geopark GmbH und Ortsbürgermeister Peter Bartlick zeigten sich sehr erfreut über den großen Zuspruch zu dieser Veranstaltung. Immerhin waren etwa 120 Zuhörer ins Bürgerhaus in Rockeskyll gekommen. Zu Beginn seines Vortrages nahm Büchel die Zuhörer mit in ein aktives Vulkangebiet auf der Insel Java. Er erläuterte, wie mit den von dort gewonnenen Geländebefunden versucht wird, die Frage zu klären, unter welchen Voraussetzung Vulkankegel oder Maartrichter entstehen. Dann berich-tete er von eindrucksvollen vulkanologischen Strukturen, die in den vergangenen Monaten bei den Geländearbeiten im Rockeskyller Kopf, Eselsberg bei Dockweiler und Hippersbach-Vulkan bei Steinborn aufgenommen werden konnten. Für alle Zuhörer, aber im besonderen für die Bürger aus Rockeskyll interessant war die Nachricht über den Nachweis eines bisher unbekannten Vulkanschlotes am Ortsrand von Rockeskyll. Mit Bildern und Erläuterungen zu den 1977 ausgebrochenen Ukinrek-Maaren in Alaska wurde zum Abschluss des Vortrages vorgestellt, welche Prozesse bei ganz jungen Maaren ablaufen.Zwischen Lava-Abbau und Wasserhaushalt

Diese Prozesse haben auch maßgeblich die Vulkaneifel-Landschaft, so wie sie heute bekannt ist, entstehen lassen. Die besondere Wertschätzung, die dieser Landschaft beigemessen wird, zeigten dann auch die Beiträge aus der Zuhörerschaft. In der Diskussion im Anschluss an den Vortrag wurden Themen wie das Miteinander von Lava-Abbau, Wissenschaft und Erhaltung des Landschaftsbildes besprochen sowie auch die Bedeutung der vulkanischen Ablagerungen für den Wasserhaushalt. Wenn auch zukünftig Finanzmittel für die Forschung bereitgestellt werden, so wie es aktuell aus dem Förderprogramm Interreg IIIB der Europäischen Union der Fall ist, dann werden gewiss noch einige interessante Entdeckungen in der Vulkaneifel gemacht werden können.

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