Von starken Frauen und schwachen Männern

Gillenfeld · Stephan Bauer ist nach eigenen Aussagen ein Verlierertyp, schüchtern, unsportlich und ohne Chancen bei Frauen. Denn die sind ja mittlerweile ohnehin das stärkere Geschlecht. Gedanken rund um dieses Problemfeld präsentiert Bauer vor 120 Zuschauern bei den Eifel-Kulturtagen in Gillenfeld sehr pointiert. Und das Publikum hat richtig Spaß.

 Stephan Bauer begeistert das Publikum in Gillenfeld. TV-Foto: Nora John

Stephan Bauer begeistert das Publikum in Gillenfeld. TV-Foto: Nora John

Foto: (e_daun )

Gillenfeld. "Mir geht es ja gerade nicht so gut", beginnt Stephan Bauer sein Programm "Auf der Suche nach dem verlorenen Mann" im Hotel Maarperle in Gillenfeld.
Ein mitleidsvolles "Ohhhh" ist vom Publikum zu hören. Nicht das einzige Mal an diesem Abend. Denn Bauer, der auf jegliche Bühnendekoration oder exzentrische Kleidung verzichtet, sondern einfach "normal" daherkommt, schildert gnadenlos alles, was ihn so bemitleidenswert erscheinen lässt.
So erinnert er sich an den Schulsport - ein Albtraum für ein unsportliches Kind wie ihn. "Wenn ihr den Bauer nehmt, dürft ihr mit fünf Mann mehr spielen", habe der Sportlehrer immer Anreize für die anderen geschaffen. Sonst hätte ihn überhaupt niemand in seiner Mannschaft mitspielen lassen.
Aber am schlimmsten leidet er unter den Frauen, wie er immer wieder betont. Für die sei er total uninteressant, weil es ihm an Selbstbewusstsein fehle und die Damen ja heute ohnehin das stärkere Geschlecht seien.
Immer wieder spricht Bauer von seiner Ex-Frau. Die habe er in flagranti mit ihrem Liebhaber überrascht, als er zu früh heimkam. "Was geht hier vor?", Antwort des Liebhabers "Deine Uhr."
Grundsätzliches zur Anatomie


Viele Gags von Bauer kommen überraschend daher, obwohl das Thema Mann und Frau bekanntlich nicht ganz neu ist. Er arbeitet gerne mit Kunstpausen, in denen man dann das Publikum vergnügt kichern hört.
Beim Thema rund um die Geschlechter geht es natürlich nicht ohne Klischees, und die sind mitunter deutlich unterhalb der Gürtellinie angesiedelt.
Wenn ein großes Auto für die Männer ein Ersatz für ihr bestes Stück sei, dann würden sie nicht herumfahren, sondern nur rein und raus in die Garage, meint Bauer. Dass die Unfallstatistik von Frauen besser ist, begründet der Comedian damit, dass die Damen als Beifahrer so schlimm sind, dass die Herren eben nicht besser fahren können. Großes Gelächter im Publikum, dieses Mal vor allem bei den Männern.
Zum Schluss wird es dann noch wissenschaftlich, als Bauer mathematisch mit der Formel von Pythagoras nachweisen möchte, dass man der Aufforderung "Fick dich ins Knie" schon rein anatomisch nicht nachkommen kann.

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