"Von überall kamen Menschen nach Gerolstein"

Gerolstein. (mh) Das Gerolsteiner Sprudelfest wurde 1970 zum ersten Mal und fortan ohne Unterbrechung weitere 40 Mal gefeiert - bis einschließlich 2010. Von den Anfängen bis einschließlich 1992 unter Regie des Gerolsteiner Brunnens, danach zwei Jahre unter Federführung der Stadt, fortan von Stadt und Verbandsgemeinde. Doch in den letzten Jahren ging es stetig bergab.

Auch die Verlegung vom letzten Augustwochenende auf die beiden Wochenenden Ende September/Anfang Oktober brachte keine Wiederbelebung mit sich. Vielmehr war sie der eigentliche Todesstoß einer bereits darbenden, weil mit rund 15 000 Euro finanziell nur noch schwach ausgestatteten Veranstaltung.

Dabei war in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende nochmals richtig Schwung reingekommen - vor allem wegen des guten Musikprogramms des Vereins Eifelbahn. Stars wie Klaus Lage, Brings oder die aktuell angesagtesten Coverbands der Region lockten wieder viele Festbesucher an.

Das ist aber kein Vergleich zu den Anfängen des Fests unter Regie des Gerolsteiner Brunnens und mit einem Budget von 100 000 D-Mark. Im Festzelt an der Hochbrücke war immer was los, Künstler wie Heino, Karel Gott oder auch Jürgen Drews und viele mehr traten auf, die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft spielte regelmäßig in Gerolstein und der Antik- und Trödelmarkt durch die gesamte Innenstadt suchte seinesgleichen in der Großregion.

An diese Zeiten erinnert sich Stadtführer und Hobby-Chronist Karl-Heinz Böffgen noch gut. Er berichtet: "Ich war beim ersten Fest 31 und mittendrin. Das war eine Riesenfete mit allem, was dazugehört. Die Musik war klasse, es gab einen Umzug durch die Gemeinde, man traf viele gut gelaunte Leute, und es gab auch nicht nur Sprudel zu trinken. Von überall kamen Menschen nach Gerolstein, was uns alle recht stolz gemacht hat. Sogar Dauner haben sich unters Volk gemischt, um bei dem tollen Fest dabei zu sein. Das muss man sich mal vorstellen."

Ein Ereignis ist Böffgen noch besonders präsent. Er sagt: "Es war 1972 Es gab Ballonstarts von der Kyllwiese unweit des heutigen Rathauses. Auf den beiden Brücken und beiden Kyllufern versammelten sich Tausende Besucher, um dem Schauspiel beizuwohnen. In einem der Ballons waren der Dauner Landrat Urbanus, Landesjustizminister Theisen und mein Vater Mätthi, der auch erster Stadtbeigeordneter war. Die Feuerwehrleute hielten die Gondel mit Seilen am Boden, dann ließen sie los. Es kam eine Böe auf, der Ballon rauschte in einige Bäume, blieb hängen und streifte noch eine Stromleitung. Es blitzte, doch alle blieben unversehrt. Die Fahrt wurde abgebrochen, das Fest ging aber munter weiter. Ein Riesenspektakel."

Und Sie? Welche Erinnerung haben Sie an das Sprudelfest? Schreiben Sie uns bis Montag, 17 Januar, 12 Uhr, an die Adresse eifel-echo@volksfreund.de eine kurze Mail. Bitte vollständigen Namen und Wohnort nicht vergessen!

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