Von Wabenstruktur weit entfernt

Kirche Zum Artikel "Hillesheimer Pfarrer kritisiert kirchliche Fusion" (TV vom 12. Juli, schreibt diese Leserin: Wir leben in der Pfarrei Niederbettingen, zusammengeschlossen zur Pfarreiengemeinschaft Hillesheim mit den Pfarreien Niederbettingen, Hillesheim, Berndorf und Wiesbaum, eine von rund 180 Pfarreiengemeinschaften aus ehemals rund 970 Einzelpfarreien im Bistum Trier.Dieser erste Schritt der Strukturveränderung war ein Schritt in die richtige Richtung, verbunden mit dem Auftrag an die Bistumsführung, nicht einfach weitere Pfarreien zusammenzuschließen zu "Ungebilden", sondern auch innere Strukturen und Aufgaben den Begebenheiten anzupassen, zum Beispiel Verwaltung und Seelsorge personell zu trennen, ohne den Zusammenhalt auseinanderreißen zu müssen, bestimmte Aufgaben zu konzentrieren, die Seelsorge jedoch überschaubar zu halten.

Aber einfach weiter zusammenzuschließen bis auf 35 Großpfarreien, das ist zu einfach gesprungen, und bei Betrachtung der zur Verfügung stehenden Hauptamtlichen und Priester auch nicht notwendig. Immerhin spricht das Bistum noch von fast 300 Priestern, in zehn Jahren immerhin noch von rund 200 Priestern.
Bei sich ändernden Priesterzahlen kann jederzeit über weitere Strukturveränderungen nachgedacht werden, die dann aber wieder an gewachsene Strukturen andocken können. Vielleicht irrt die Prognose auch, wie bei den Schülerzahlen, wo sich jetzt herausstellt, das in Zukunft mit einer Millionen schulpflichtigen Kindern mehr zu rechnen ist und plötzlich 2500 Schulen samt Personal fehlen.
In der Online-Befragung favorisiert das Bistum eine Wabenstruktur der neuen Großpfarreien (von allen Seiten gleiche Strecke zur Mitte) der Großpfarrei. Genau das kann das neue Gebilde Zukunftspfarrei Gerolstein wahrlich nicht von sich behaupten. Mit Gerolstein, dem "Zentrum" am südlichen Ende und Hümmel im Norden - eine knappe Autostunde entfernt. Die "Zentralkirche" in Gerolstein, am steilen Hang gelegen, über eine Treppe mit etwa 50 Stufen zu erreichen und kaum Parkmöglichkeiten im Umfeld, ist gerade für den heutigen Kirchgänger, nämlich das ältere Publikum, nur schwerlich zu erreichen. Hillesheim wäre hier bestimmt der zentralere Standort, mal abgesehen davon, dass auch die Kirche in Hillesheim bessere Anlaufmöglichkeiten bietet als der Standort in Gerolstein, ohne das Kirchengebäude in Gerolstein selbst in Frage zu stellen, das steht mir nicht zu.
Die Kirche in Hillesheim steht auf einer großen ebenen Plattform, mit dem Angebot vieler Parkplätze in unmittelbarer Nähe (was bei einer Konzentration auf weniger Standorte unabdingbar ist)
Der Marktort Hillesheim hat auch über die Landes - und Kreisgrenzen hinaus in Richtung Nordrhein-Westfalen eine gewisse Bedeutung und ist bekannt und akzeptiert.
Die beiden Pfarreien Gerolstein und Hillesheim werden derzeit von zwei Seelsorgen betreut, wo jeder eine "Klasse für sich" ist, Pfarrer, die es verstehen, Menschen zu motivieren, mit-zunehmen im christlichen Alltag, die Botschaft in verständlichen Worten, wissenschaftlich untermauert, an uns heranzubringen.
Bei allen gewünschten Strukturveränderungen muss darauf geachtet werden, dass die derzeitige
Nähe des Seelsorgers zum Menschen nicht in einer Anonymität verschwindet.
Anne Feltges
Oberbettingen

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