Von wegen schimmelig oder abgelaufen!

Die "Dauner Tafel" kommt erfreulich gut in die Gänge: An der ersten Informationsveranstaltung im Forum nahmen etwa 150 Interessierte teil. Die für das Projekt Verantwortliche beim Caritasverband Westeifel, Karin Knötgen, und der Dekanatsreferent Thomas Reichert berichteten dem Trierischen Volksfreund von der Versammlung.

Daun. (bb) Die Organisatoren erzählen, Dechant Ludwig Gödert habe in seinem Grußwort zu Beginn den Blick auf den Grundgedanken der Tafel gelenkt: zunehmende Bedürftigkeit einerseits, Lebensmittelüberschuss andererseits. Ein Indiz dafür, dass sich immer mehr Menschen in Notlagen befänden, in denen es ihnen nicht möglich sei, sich das tägliche Brot zu beschaffen, sehe er darin, dass die Zahl derer zunehme, die sich Hilfe suchend an die Pfarrämter wendeten, habe der Dechant erklärt. Alle Beteiligten seien überrascht von der großen Anzahl der Interessierten gewesen. "Es war ein gemischtes Spektrum von Menschen aller Altersstufen und aus unterschiedlichen beruflichen und persönlichen Situationen", berichten die beiden.Am (Film-)Beispiel der Tafel der saarländischen Stadt Neunkirchen war den Besuchern der Informationsveranstaltung dargestellt worden, wie das Projekt funktioniert. Karin Knötgen - vom Caritasverband mit dem Aufbau und der Leitung der Dauner Tafel beauftragt - erläuterte das so einfache wie einleuchtende Prinzip: Qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, werden an Menschen mit geringem Einkommen verteilt. Idee soll im Landkreis verbreitet werden

Keinesfalls handele es sich um schimmelige Ware oder um Produkte, deren Haltbarkeit abgelaufen sei, betonte Karin Knötgen. Sollten Lebensmittel übrig bleiben und nicht bis zum nächsten Ausgabetag aufbewahrt werden können, werden diese nicht weggeworfen, sondern umgehend an Kindertagesstätten oder andere Einrichtungen gegeben.Dekanatsreferent Thomas Reichert erklärte, dass das Dekanat Daun im Wesentlichen die pastorale Begleitung der Ehrenamtlichen übernehme. Außerdem soll die Tafel-Idee über die Pfarrgemeinderäte in die Orte des Landkreises getragen werden. Eine Möglichkeit der Unterstützung sei, dass Pfarreien Fahrdienste zum Tafel-Laden einrichteten, so Reichert. Auch seien die Pfarrämter autorisiert, Einmal-Berechtigungsscheine ohne Prüfung auszustellen, wenn sie von einer persönlichen Notlage erführen.Die Schirmherrschaft der "Dauner Tafel" hat Bürgermeister Werner Klöckner (VG Daun) übernommen. "Ohne zu zögern", habe er gesagt, denn er stehe "voll und ganz" hinter der Idee. Ihm gefalle das Motto "Jeder gibt, was er kann", und er appelliere an möglichst viele Menschen, sich zu beteiligen - als Sponsoren von Fahrzeugen und Mobiliar, von Unterhaltungs- und Mietkosten, als Spender von Lebensmitteln, als Ehrenamtliche für Fahrdienste, Sortierung, Ausgabe und Reinigung. Zwei Männer hätten an dem Informationsabend bereits zugesagt, an der Renovierung des Ladenlokals in der Maria-Hilf-Straße mitzuhelfen; etliche Besucher hätten die Formulare "Ich möchte mithelfen" ausgefüllt. Der Tafel-Laden soll im Herbst eröffnet werden. Formulare und Infos bei Karin Knötgen, Caritasverband Westeifel, Mehrener Straße 1, 54550 Daun, Telefon 06592/95730, E-Mail: k.knoetgen@daun.caritas-westeifel.de; Spendenkonto: Caritasverband Westeifel, Kontonummer 4853 bei der KSK Vulkaneifel, BLZ 58651240, Stichwort "Dauner Tafel".

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