Von zehn zu einer Truppe von 3000 Mann

Vulkaneifelkreis · Während es 1880 im ganzen Vulkaneifelkreis nur eine Feuerwehr gab, sieht das heute ganz anders aus. Der Kreis ist mit einem Netz von Wehren überzogen. Etwa 3000 Menschen arbeiten als ehrenamtliche Feuerwehrleute.

Vulkaneifelkreis. Genau vor 170 Jahren haben sich ein paar Männer zusammengeschlossen: Sie gründeten die erste Freiwillige Feuerwehr im Land. 40 Jahre später haben die Hillesheimer die Initiative gegründet. An die zehn Mann gründeten 1880 die erste und somit älteste Wehr des Vulkaneifelkreises. Inzwischen hat sich einiges getan: Statt Eimerkette sind heute hochmoderne Schlauchwagen im Einsatz. Das Wasser wird durch Hohlstahlrohre geleitet, die es vernebeln und somit sehr sparsam sind. Zwischen 130 und 300 Litern pro Minute kann so auf die Brandfläche gespritzt werden. Während die Wehren früher nur Brände bekämpften, haben sie inzwischen auch weitere Aufgaben übernommen wie die Rettung Eingeklemmter, Strahlenschutz und Einsätze bei größeren Katastrophen.
Das gilt auch für den Vulkaneifelkreis: Knapp 3000 Menschen sind dort als ehrenamtliche Feuerwehrmänner und -frauen tätig. Sie werden dringend gebraucht, denn im Brandfall hätten die Bewohner sonst schlechte Karten. Die nächste Berufsfeuerwehr befindet sich nämlich in Trier. Für die fünf Verbandsgemeinden sind 128 Wehren zuständig. "Das Netz ist so angelegt, dass in jedem Ort spätestens nach acht Minuten ein Feuerwehrteam wirksame Hilfe leisten kann," sagt Kreisfeuerwehr-Inspekteur Christoph Bach. Stolz ist er auch auf den Nachwuchs, die rund 40 Jugendfeuerwehren mit 508 Jungen und Mädchen. Im vergangenen Jahr sind in Hillesheim, Kelberg, Daun und Schönbach Bambini-Wehren gegründet worden. Sechs- bis Zehnjährige lernen, wie man einen Notruf absetzt und was man im Brandfall tut.
Was die technische Ausrüstung anbetrifft, seien die Wehren im Vulkaneifelkreis gut ausgestattet, sagt Bach. "Die Flut von Vorschriften, ist es, die uns zu schaffen macht." Damit meint Bach, dass die Geräte und Schutzausrüstungen regelmäßig gewartet werden und seine Teams dies dokumentieren müssen. Die Vollschutzanzüge müssen halbjährlich und nach jedem Einsatz überprüft werden. "Es fällt so viel Arbeit an, dass dies von Ehrenamtlichen bald nicht mehr zu leisten ist", sagt Bach.

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