Vorerst noch kein Durchblick

GEROLSTEIN. Voraussichtlich erst kurz vor Weihnachten und damit Monate später als geplant wird das neue Beschilderungssystem für die Brunnenstadt installiert sein. Nun wird gar überlegt, ob die Errichtung der Hinweistafeln bis Ostern 2005 aufgeschoben werden soll.

In leuchtendem Hellblau glänzen die Pfosten in der Spätsommersonne, in dicken schwarzen Lettern auf pastellblauem Hintergrund wird für jeden Verkehrsteilnehmer deutlich auf den samstäglichen Bauernmarkt auf dem Busparkplatz an der Brunnenstraße hingewiesen: ein Blickfang. "Das ist unser Testballon", sagt Hans-Peter Böffgen und spricht "von bislang ausschließlich positiver Rückmeldung, denn das Schild fällt auf und spricht an". Der mit den Vorarbeiten zur Errichtung des einheitlichen Beschilderungssystems beauftragte Chef der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land hat das bislang einzige Schild der Serie "auf Bitten der Marktbeschicker, die es auch bezahlt haben, aufstellen lassen". Böffgen: "Wir wollten zunächst hören, was die Leute davon halten und nicht gleich alle 50 Schilder für die Stadt aufstellen lassen. Sonst wäre womöglich im Nachhinein das Geschrei groß gewesen." Die ersten Reaktionen aber stimmen ihn zuversichtlich. Zunächst sollen die Stadt mit rund 50 Tafeln sowie der Kylltalradweg als die herausragende touristische Trasse beschildert werden. Anschließend soll das System auf das gesamte Gerolsteiner Land ausgedehnt werden. Für den Prototyp wurde die Luxusvariante aus Aluminium und mit Knöpfen auf den Pfosten ausgewählt, die schätzungsweise 100 Euro pro Stück teurer ist als das Standard-Modell mit Pfosten aus verzinktem Stahlrohr. "Bei der Ausschreibung, die dieser Tage rausgeht, werden aber für beide Varianten Angebote eingeholt", sagt Böffgen und verweist auf den gleich lautenden Beschluss des Bauausschusses in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl (der TV berichtete). Vier verschiedene Schildertypen wird es geben: die Schilder zur Infrastruktur mit Hinweisen zu Polizei oder Rathaus, die grün unterlegte Hotelroute sowie für zentrale Plätze viereckige Info-Türme oder einfache Schilder, die neben den Hinweistafeln Schaukästen oder Stadtpläne enthalten können. Böffgen stellt aber, "weil es bereits falsche Erwartungen gibt", klar: "Das ist ein Infosystem und keine Werbeanlage. Das System wird das Finden erleichtern, aber nicht wesentlich mehr Leute in die Fußgängerzone bringen. Denn: Bestehende Defizite wie Leerstände wird es nicht aufheben können." Dennoch wird mit dem System eine optische Aufwertung erhofft: weg vom Schilderchaos, hin zur Übersichtlichkeit. Nach der ursprünglichen Planung sollten die Schilder bereits in diesen Tagen errichtet werden. Wegen "interner Gründe" ist es laut Böffgen aber zu der mehrmonatigen Verzögerung gekommen: "Wir haben den Ausschreibungstext nicht mehr vor den Sommerferien hinbekommen." Daher werde nun mit den Betrieben, auf die hingewiesen werden soll, abgestimmt, ob ein Aufstellen der Schilder im Winter sinnvoll sei. Böffgen: "Für den Radweg macht das wohl keinen Sinn, da ist eher Ostern 2005 die Zielmarke." Mitte Oktober (am 14. Oktober kommen sowohl der Bauausschuss als auch der Gewerbeverein zusammen) solle die endgültige Entscheidung über den Starttermin fallen.

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