Vortrag über Opfer der NS-Krankenmorde
Gerolstein · Auf Einladung des Forums Eine Welt referiert der Gerolsteiner Historiker Karl-Heinz Böffgen am Sonntag, 9. November, 19 Uhr, im Rathaus über die Gerolsteiner Opfer des sogenannten Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten. Der Vortrag mit dem Titel "Verdrängt.
Vergessen. Verschwiegen" wird von dem Flötisten Friedrich Leufgen musikalisch umrahmt. Mit dem "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" von 1933 begann das, was die Nationalsozialisten "Rassenhygiene" nannten. Es betraf Anstaltsinsassen, kranke, behinderte und für "schwachsinnig" erklärte Menschen.
Bis 1939 wurden wahrscheinlich mehr als eine halbe Million Menschen zwangssterilisiert. 1939 begannen die Nazis mit der Durchführung des "Euthanasie-Programms", der - wie es im NS-Sprachgebrauch hieß - "Vernichtung lebensunwerten Lebens", das heißt dem Massenmord an über 100.000 geisteskranken und behinderten Menschen.
Auch kranke Menschen aus Gerolstein fielen dem Massenmord zum Opfer, eine Tatsache, die bis heute häufig verdrängt wird. red