Geschichte Bahngeschütze in der Eifel

Jünkerath · Der Militärhistoriker Wolfgang Gückelhorn hält bei den Eisenbahnfreunden in Jünkerath einen Vortrag zu Artillerie-Einsätzen während des Zweiten Weltkriegs.

 Die Aufnahme zeigt eine sogenannte "Kurze Bruno“ im Aachener Westbahnhof. Es war ein 28-Zentimeter-Geschütz.

Die Aufnahme zeigt eine sogenannte "Kurze Bruno“ im Aachener Westbahnhof. Es war ein 28-Zentimeter-Geschütz.

Foto: Archiv Detlev Paul

Die Eisenbahnfreunde Jünkerath laden für Samstag, 16. November, um 15 Uhr zu einem Vortrag im historischen Wartesaal 1. Klasse im Bahnhof Jünkerath ein. Thema des Vortrags ist der „Einsatz von Eisenbahngeschützen im Rheinland während des 2. Weltkrieges“. Referent ist Wolfgang Gückelhorn. Er ist neben Delev Paul Co-Autor des Buches „Eisenbahnartillerie – Einsatzgeschichte der deutschen Eisenbahnartillerie im Westen 1940 – 45“. Als Heimat- und Militärhistoriker hat er sich überregional einen Namen gemacht. Seit dem Jahr 2002 hat Gückelhorn  mehr als zwölf Dokumentationen zur Militärhistorie im Rheinland verfasst. Außerdem ist er Initiator und Sprecher der Erinnerungsstätte Lager Rebstock in Marienthal an der Ahr und Vorstandsmitglied im Verein Friedensmuseum Brücke von Remagen.

Das spannende Thema „Eisenbahnartillerie“ betrifft ganz besonders die Eifel. Von Eifeler Strecken aus wurden gegen Ende des 2. Weltkrieges Ziele in Belgien und in den Niederlanden beschossen. Den Vormarsch der Amerikaner konnten auch diese Aktivitäten nicht aufhalten, und die Technik war tatsächlich auch längst überholt. Zu schwerfällig und unflexibel war die Handhabung der Eisenbahngeschütze.

Dennoch erzählen Zeitzeugen bis in die Gegenwart von den imposanten Geschützen, die im Einsatz waren. Am Tag standen sie mit ihren Begleitfahrzeugen zum Schutz vor Luftangriffen in den Eisenbahntunneln, fuhren nachts auf die freie Strecke, gaben ein paar Schuss ab und kehrten wieder in die Tunnel zurück. Das Abfeuern der Geschosse mit einem Kaliber von 28 Zentimetern und mehr ließ in manchen Häusern buchstäblich den Staub von der Decke rieseln. Mehr bekam die Bevölkerung vom Treiben der Geschützmannschaften auch nicht mit. Alle Operationen waren streng geheim.

Umso erstaunlicher ist es, dass Detlev Paul und Wolfgang Gückelhorn zahlreiche Fotos recherchiert haben, von denen eine Auswahl im Vortrag gezeigt werden. Darüber hinaus wird während des Vortrags auch ein bisher kaum bekannter Ausbildungsfilm zur Bedienung der  Eisenbahngeschütze gezeigt.

 Ein 17 cm Eisenbahngeschütz in Feuerstellung bei Montzen; Archiv Robert Heeren, Eilendorf

Ein 17 cm Eisenbahngeschütz in Feuerstellung bei Montzen; Archiv Robert Heeren, Eilendorf

Foto: Archiv Robert Heeren

Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Weitere Informationen zum Thema bei den Eisnebahnfreunden Jünkerath unter der E-Mail-Adresse info@eisenbahnfreunde-juenkerath.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort