Vorwärts in die Vergangenheit

SCHALKENMEHREN. Geotourismus in der Eifel mit ausgefallenen Ideen: Die "Jeep-Safari" mausert sich zum touristischen Magneten, Fernsehsender nehmen das als Anlass für Berichte aus der Vulkaneifel. In vier Jahren nahmen 10 000 Gäste an den Geländefahrten durch die Erdgeschichte teil.

StartpunktLandhotel Michels in Schalkenmehren: Ein Team desSüdwestrundfunks (SWR) macht sich mit Geopark-Begleiter JoachimHepp auf den Weg. Kartenmaterial wird ausgebreitet, um die Routefür das Kamerateam abzustecken, das dem Jeep des"Geosafari"-Erfinders mit normalen Autos folgt. Wegen derDreharbeiten werden touristisch bekanntere Ziele wie dasVulkanhaus und die Lavabombe in Strohn angefahren. Ansonstenbevorzugt Hepp Safaristationen, die etwas abseits liegen und dieEntdeckerlust wecken. "Normalerweise geht es zu einem Drittel derStrecke offroad durch das Gelände", schildert Hepp. Ausflug für die ganze Familie

In den vier Jahren, seit er mit seinem Jeep Reisen in die Welt des Vulkanismus der Eifel veranstaltet, haben bereits mehr als 10 000 Besucher teilgenommen. Grund genug, warum auch das Fernsehen, neben dem SWR das ZDF, die neue touristische Idee vorstellt.

"Zum Teil sind die Safaris individuell je nach Interesse der Gäste zusammengestellt, immer dreht es sich jedoch um Geologie und Vulkanismus", erklärt Hepp. So führt er seine Mitfahrer zum noch existierenden Lava-Abbau in den Radersberg, er zeigt ihnen die spektakulären Basaltformationen im Kegel des Arendsbergs, Mineralwasservorkommen am Rothenbacher Drees, die Fossilien der urzeitlichen Korallenriffe in der Hillesheimer Kalkmulde oder den Nohner Wasserfall. "Selbst Einheimische wissen in der Regel nicht, dass der pro Stunde 500 Gramm oder täglich zwölf Kilogramm Kalk schwerer wird und pro Jahr zehn Zentimeter wächst", sagt Hepp.

Die von Erdgeschichte begeisterten Gäste kommen aus allen Altersgruppen. Hepp: "Oft sind es Familien mit Kindern, aber ich hatte auch schon waschechte Geologen dabei." Die braucht Hepp nicht mit ihrer Sachkompetenz zu fürchten, denn er selbst wurde als Geopark-Begleiter intensiv und langfristig ausgebildet und mit Abschlussprüfung in den Alltag des Geotourismus entlassen. Hepp: "Hier bei uns in der Eifel sind wir sowieso immer dank der besonderen erdgeschichtlichen Zeugen auf dem neuesten Stand der Forschung und in gewisser Weise Vorreiter."

Für die Gäste ist die Jeep-Safari durch die in der Vulkaneifel 400 Millionen Jahre nachvollziehbare Erdvergangenheit bequem machbar: Die entsprechenden Infobroschüren und Plakate werden in den Hotels ausgelegt, und ab einer Gruppengröße von sechs Personen holt Hepp die Gäste direkt von der Unterkunft ab, wenn sie innerhalb der Verbandsgemeinde Daun liegt. Ansonsten sind die Tourist-Informationen der Treffpunkt. "Insgesamt sind rund 30 Prozent der Safariteilnehmer Belgier und Niederländer, und ich biete die Führungen auch in niederländischer Sprache an."

Infos im Internet unter www.geosafari.de . Im ZDF ist die Jeep-Tour Thema in der Sendung "Reiselust Deutschland" am 2. Mai, um 14.30 Uhr.

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