Vulkaneifel in Licht und Schatten

GEROLSTEIN. 18 Oberstufenschüler des Kunst-Leistungskurses am St. Matthias Gymnasium (SMG) haben einen Seminarraum im barocken Gebäude des Gerolsteiner Naturkundemuseums in ein Devonriff verwandelt. Am Samstag, 28. Oktober, ist die offizielle Eröffnung.

"Das Projekt ist echt klasse und alleine schon wegen der Größe eine tolle Abwechslung zu den Arbeiten in der Schule", sagt Carina Clausen. Die 18 Schüler aus der 12er-Stufe sind mit Enthusiasmus dabei. Steffi Schmitz: "Es ist toll, so eine Teamarbeit auch mal zeitweise ohne Lehrer zu machen." In den Herbstferien haben sich die Schüler immer mal wieder im Seminarraum des Naturkundemuseums getroffen. Nach Vorlagen, die Museumsleiter und promovierter Geologe Peter Bitschene den Schüler gegeben hat, haben sie Entwürfe eines Devonriffes erarbeitet. Patrick Müller erklärt: "Von jedem Schüler sind Vorschläge dabei. Letztendlich wurden zwei Entwürfe kombiniert. Eine echte Teamarbeit." Alina Simon, die einem Trilobiten in grau und rosé den letzten Schliff gibt, ergänzt: "Die Entwürfe haben wir auf Folien übertragen, um sie dann an die Wände zu projizieren." In dem historischen Raum entstand nach und nach eine lebendige Landschaft aus der Devonzeit. Sie zeigt, wie die Vulkaneifel vor etwa 360 bis 310 Millionen Jahren ausgesehen hat. Stephanie Follmann sagt: "Die Präzision ist eine Sache und die lebendige Darstellung eine andere. Es ist schon schwierig, dass alles nicht aufgemalt, sondern lebendig aussieht." Deshalb werden exakte Licht- und Schatteneffekte gesetzt. Die purpurnen Korallen werden mit weißen und rosa-farbenen "Lichtern" aufgepeppt und das skorpion-artige Gehäuse eines urzeitlichen Tintenfisches erhält helle Pinselstriche, so dass die spiralförmige Drehung deutlich wird. Kunstlehrer Helmut Blinn ist mit den Arbeiten seiner Schüler zufrieden. Er bezeichnet die Architektur des Seminarraumes als besondere Herausforderung. Besonders die Gewölbedecke hat die LK-Kunst-Schüler gefordert. Blinn: "Eine Deckenbemalung haben wir bisher noch nicht gemacht." Aber auch für die Stellen, wo der Raum in die "Tiefe" geht, war besonderes Geschick gefragt. Blinn zeigt auf eine Fensternische, in der die Unterwasseratmosphäre im Devonmeer dargestellt wird. Eine andere Fensternische zieren Buntsandsteinwände. An der Zwischenwand qualmen Vulkane. Schüler und Lehrer sind begeistert von diesem außergewöhnlichen Projekt. Blinn meint: "Es gibt uns auch die Chance, außerhalb des Gymnasiums zu zeigen, was die Schüler leisten können. Außerdem ist es toll, dass die Kooperation zwischen Schule und Museum auf diese Weise Früchte trägt." Die "Triple-Finissage" beginnt am 28. Oktober um 17 Uhr im Naturkundemuseum. Aus drei Gründen findet eine kleine Feierstunde statt: Die Eröffnung des Devonriff-Seminarraumes, der Endspurt der Ausstellung der jungen Künstlerinnen (der TV berichtete) sowie das Saisonende im Museum.

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