Vulkaneifelkreis investiert weiter in Straßen

Daun/Gerolstein · Viel vor: In diesem Jahr werden Aufträge in Höhe von 5,6 Millionen Euro für den Ausbau der Kreisstraßen vergeben. Von den zehn geplanten Vorhaben ragen die Projekte K 14 (bei Winkel), K 23/24 (bei Immerath) und K 33 (Gees) hervor, da sie jeweils mit mehr als einer Million Euro zu Buche schlagen. Auch die Großbaustelle rund um Steffeln und Auel (K 50/51/52) soll fertiggestellt werden.

 Sollte die Ausnahme sein: Wegen eines späten Baustarts liegt der Ausbau der K 40 in Sarmersbach über Winter brach. Die Folge für die Anwohner: Pfützen, Matsch und Dreck vor der Haustür. TV-Foto: Mario Hübner

Sollte die Ausnahme sein: Wegen eines späten Baustarts liegt der Ausbau der K 40 in Sarmersbach über Winter brach. Die Folge für die Anwohner: Pfützen, Matsch und Dreck vor der Haustür. TV-Foto: Mario Hübner

Daun/Gerolstein. "So ein Vorgehen wie in Sarmersbach, wo erst im Oktober mit den Bauarbeiten begonnen wurde und sich über Winter dann nichts mehr getan hat, sollte die absolute Ausnahme bleiben. Vielmehr setzen wir in der Regel auf eine frühe Ausschreibung. Dann erzielt man die besten Preise, da die Auftragsbücher der Firmen noch leer sind, und die meisten Baustellen sind bis zum Winter fertig." Mit diesen Worten umschreibt Klaus Eich, der sich bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel um das Thema Kreisstraßen kümmert, das Vorgehen auch für dieses Jahr.
Folge: Zwei Vorhaben, die für dieses Jahr geplant waren, werden wegen stockender Grundstücksverhandlungen und fehlender Detailplanung schon jetzt "definitiv abgesagt": der Ausbau der K 36 in Kirchweiler und der K 59 in Niederehe.
"Dadurch bekommen wir finanziellen Spielraum und werden einige Strecken außerhalb von Ortslagen erneuern", sagt Eich. Welche dies genau sind, ist bislang noch unklar.
Thema Abstufung geht weiter


Unklar ist auch, wie es mit dem in jüngster Vergangenheit im Kreistag heiß diskutierten und sogar vor dem Verwaltungsgericht ausgefochtenen Thema der Abstufung einzelner Kreisstraßen geht - wie etwas der K 54 bei Gönnersdorf oder der K 24 zwischen Gerolstein und Gees. Abteilungsleiter Bruno Willems sagte lediglich: "Das Thema Abstufungen wird in diesem Jahr wieder auf die Tagesordnung kommen, momentan geben wir aber keine Stellungnahme dazu ab."
In der jüngsten Vergangenheit war es zu diesem Thema öfter zu Auseinandersetzungen im Kreistag und schließlich einem Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht gekommen. Der endete mit einem Vergleich: Künftig ist der Kreistag stets vor einer Abstufung oder Einziehung einer Kreisstraße einzubeziehen. Landrat Heinz Onnertz hatte die Abstufung stets als Geschäft der laufenden Verwaltung angesehen - und den Kreistag nicht involviert.

Hier erneuert der Kreis seine Kreisstraßen in diesem Jahr:
Bereits 2012 begonnen: Die Erneuerung der Brücke in Weidenbach auf der K 5 ist mit 170 000 Euro veranschlagt. Es wird mit 119 000 Landeszuschuss gerechnet. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Sarmersbach (K 40) kostet 400 000 Euro, das Land steuert 308 000 Euro bei. Die Großbaustelle Steffeln-Auel-Basberg (K 50/51/52) kostet 2,6 Millionen Euro: Davon sind nach Auskunft der Verwaltung bereits 1,75 Millionen Euro verbaut. Das Land steuert knapp zwei Millionen Euro Zuschuss bei.
Start 2013: Der Ausbau der K 14 bei Ober- und Niederwinkel, der in drei Bauabschnitte unterteilt ist, kostet voraussichtlich 1,35 Millionen Euro. 972 000 Euro steuert das Land bei. Der Ausbau der K 23 und K 24 in der Nähe von Immerath ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Bund, der den Kreuzungsbereich der Kreisstraßen mit der B 421 komplett umgestalten will. Das Kreisvorhaben ist mit 1,1 Millionen Euro veranschlagt, es wird mit 825 000 Euro Zuschuss gerechnet. Der Ausbau der K 33 in Gerolstein-Gees schlägt mit gut einer Million Euro Zu buche. 735 000 Euro steuert das Land bei. Ob der Ausbau der K 54 in Gönnersdorf (geplante Kosten 750 000 Euro, erhoffter Zuschuss 540 000 Euro) 2013 realisiert wird, ist noch unklar.
Gestrichen: Definitiv nicht realisiert werden der Ausbau der K 36 in Kirchweiler, da die Grundstücksverhandlungen stocken, und der K 59 in Niederehe, da die Straßenplanung noch nicht fertiggestellt ist.
Ersatz: Die freiwerdenden Mittel von rund 770 000 Euro werden dazu verwendet, weitere Kreisstraßen mit einem neuen Belag zu versehen. Welche Strecken zum Zug kommen, ist bislang noch unklar.Extra

Neben den Investitionen von 5,6 Millionen Euro fließt in diesem Jahr auch wieder viel Geld in die Unterhaltung des knapp 350 Kilometer langen Kreisstraßennetzes: 7,3 Millionen Euro. Abzüglich der allgemeinen Straßenzuweisung des Landes von knapp 2,5 Millionen Euro (7270 Euro je Kilometer) ergibt sich ein Defizit von knapp 4,8 Millionen Euro. mh

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