Corona-Pandemie Vulkaneifelkreis ist in Sachen Impftempo auf einem guten Weg

Daun · Seit dem vergangenen Freitag sind Personen der Prioritätsgruppe 3 impfberechtigt. Das Impfzentrum Hillesheim rechnet mit einer hohen Nachfrage.

 Tests zeigten, dass einige Einrichtungen im Kreis betroffen sind.

Tests zeigten, dass einige Einrichtungen im Kreis betroffen sind.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Das Infektionsgeschehen im Kreis Vulkaneifel sei in den vergangenen Tagen recht unspektakulär geblieben, vermeldet Amtsarzt Volker Schneiders. Von Samstag auf Sonntag ist die Inzidenz (Fälle der letzten sieben Tage je 100 000 Einwohner) leicht von 107,2 auf 100,6 zurückgegangen und nun wieder leicht gesteigen (siehe Info). Entwarnung gebe es deshalb nicht, sagt der Chef des Gesundheitsamts in der wöchentlichen Video-Schalte zur Corona-Lage, an der Landrätin Julia Gieseking und Impfkoordinator Dieter Schmitz teilnehmen.

Im Hillesheimer Impfzentrum werde geimpft, was das Zeug hält, berichtet Schmitz: „Das Zentrum ist seit 14 Tagen täglich geöffnet. In der vergangenen Woche konnten wir 2750 Impfungen vornehmen, in dieser Woche werden es voraussichtlich rund 2400 sein.“

Seit Freitag seien Personen, die der Priorisierungsgruppe 3 angehören, zur Impfung zugelassen, sagt Schmitz. Dazu gehören Vorerkrankte, Lehrerinnen und Lehrer weiterführender Schulen, Beschäftigte im Lebensmittelhandel und Berufsgruppen der kritischen Infrastruktur. Weiterhin gilt das Angebot auch für Menschen über 60 Jahren, die sich noch nicht angemeldet haben.

„Damit ist eine Vielzahl von Personen berechtigt, der Organisationsaufwand wächst beträchtlich.“ Geimpft werde auch am 1. Mai, dem Tag der Arbeit. „Wie sich das so gehört“, sagt Schmitz. „An diesem Tag krempeln wir die Ärmel hoch.“

Weiterhin habe das Hillesheimer Team leider keinen Überblick betreffend abgesagter Impftermine und der tatsächlich zugewiesenen Menge an Impfdosen, die im Impfzentrum ankommen. „Das läuft über die Vergabestelle des Landes“, sagt Schmitz. „Aber wer uns kennt, der weiß, dass wir uns um die Beschaffung kümmern.“

Auch wenn die Nachfrage an kostenlosen Corona-Schnelltests in naher Zukunft voraussichtlich steigt – das Angebot an Teststationen werde nicht erweitert, heißt es seitens der Kreisverwaltung. „Das Deutsche Rote Kreuz bietet den Service an sechs Standorten an, darüber hinaus beteiligen sich aktuell drei Apotheken und vier Arztpraxen.“

Alle Testorte im Kreis und ihre Öffnungszeiten sind auf der Website www.vulkaneifel.de vermerkt. Seit dem 5. April haben in Rheinland-Pfalz Allgemein- und Fachmediziner ins Impfgeschehen eingegriffen. Ärzte, die sich beteiligen wollen, melden ihre Bereitschaft jedoch nicht beim Kreis, sondern bei der Kassenärztlichen Vereinigung RLP an.

„Damit ist uns die genaue Zahl der Ärzte und der aktuell durch sie geimpften Personen nicht bekannt“, sagt Meike Welling, Pressesprecherin des Vulkaneifelkreises. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) vermeldet auf ihrer Website die Zahl von 145 256 Impfungen (Stand 25. April) in insgesamt 1654 Praxen im Land.

Unter den fünf Landkreisen in Rheinland-Pfalz, deren niedergelassenen Ärzte bislang die größte Zahl an Impfdosen verabreicht haben, ist auch die Vulkaneifel zu finden: Nach Altenkirchen (6635), Alzey-Worms (5584), der kreisfreien Stadt Koblenz (5429) liegt der Kreis Vulkaneifel mit 2868 Impfungen in den Arztpraxen auf dem vierten Platz.

„Es könnten viel mehr sein“, sagt Andreas Bartels, der stellvertretende Vorsitzende der KV Rheinland-Pfalz. „Wir hoffen, dass bald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, damit die Anzahl der impfenden Praxen steigt und auch die Fachärztinnen und Fachärzte im großen Stil mitmachen können.“

In der kommenden Woche stelle der Bund allen deutschen Arztpraxen rund zwei Millionen Impfdosen zur Verfügung, berichtet Bartels. Zu Beginn des Impfens in den Arzt-Praxen in der 14. Kalenderwoche seien es lediglich rund 940 000 Ampullen gewesen. „Die Richtung stimmt also schon mal, aber es geht noch viel mehr“, sagt Andreas Bartels.

Vereinzelte Corona-Fällen haben laut Mitteilung des Gesundheitsamts in der vergangenen Woche auch so manche Einrichtung im Landkreis Vulkaneifel betroffen. Wegen eines Corona-Falls an der Grundschule Gillenfeld musste die Klasse 2b in Quarantäne geschickt werden. 18 Schüler und eine Lehrperson sind betroffen. Bis auf den Indexfall wiesen alle bei ersten Testungen ein negatives Ergebnis auf.

An der Grund- und Realschule plus Gerolstein sind zudem acht Schüler der Klasse 10b in Quarantäne, weil sich zwei von ihnen angesteckt haben. Auch die Klasse 6b ist mit neun Kindern betroffen.

In Oberstadtfeld sind 35 Kinder und fünf Erzieher der Kita in Quarantäne. Vier Kinder und eine Erzieherin haben sich zuvor infiziert. Auch 31 Kinder und sechs Erzieher des Kindergartens in Hallschlag müssen derzeit vorerst daheim bleiben Der erste Abstrich war bis auf den Indexfall bei allen Betroffenen negativ.

Hinzu kam noch ein positiver Fall in einem Kindergarten in Gerolstein. Hier sind insgesamt 16 Kinder und vier Erzieherinnen in Quarantäne. Am Thomas-Morus-Gymnasium in Daun sind auf Grund eines positiven Eintrages 15 Schüler der 11. Jahrgangsstufe in Quarantäne. Die ersten Tests wiesen bis auf den Indexfall alle ein negatives Testergebnis aus.

In allen Einrichtungen werden in dieser Woche die betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen erneut getestet.

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