Medizinische Versorgung Eine Frau mit Mission: Nora Meyer soll die Gesundheitsversorgung im Vulkaneifelkreis stärken

Daun · Nora Meyer ist seit Februar neue Gesundheitsmanagerin des Kreises Vulkaneifel in der Abteilung Struktur- und Kreisentwicklung.

 Sie ist die neue Gesundheitsmanagerin im Vulkaneifelkreis: Nora Meyer.

Sie ist die neue Gesundheitsmanagerin im Vulkaneifelkreis: Nora Meyer.

Foto: Kreisverwaltung Vulkaneifelkreis

Nicht erst die Pandemie legte offen, dass die medizinische Versorgung insbesondere in ländlichen Räumen gestärkt werden muss. Die Schließung von Praxen, Abteilungen oder ganzen Krankenhäusern gehört seit Jahren zum Alltag – auch in der Vulkaneifel. Nora Meyer beschäftigte sich mit der Problematik intensiv im Studium der Gesundheitswissenschaften an der Hochschule für Gesundheit Bochum, wo sie ihren Bachelor machte. Einen englischsprachigen Master-Abschluss in Epidemiologie sattelte sie an der Uni Mainz drauf und arbeitet derzeit an ihrer Promotion der theoretischen Medizin an der Universität Witten-Herdecke. Mit anderen Worten: Die 25-Jährige ist als Wissenschaftlerin top qualifiziert… und sie ist als Gillenfelderin bestens mit den Verhältnissen in ihrer Heimat vertraut.

Die Motivation, im Beruf genau hier etwas für die Stärkung der ländlichen Gesundheitsversorgung zu tun, könnte nicht größer sein. „Ich wollte gern zurück in die Eifel“, erzählt sie, „hier habe ich den Freiraum für meine Hobbys. Aber hatte keine große Hoffnung, hier etwas Geeignetes in meiner Fachrichtung zu finden. Als ich dann zufällig die Stellenausschreibung der Kreisverwaltung auf Instagram sah, war es eine einmalige Chance, die ich sofort ergriff.“ Nicht nur sie selbst und die Verwaltung dürften froh sein: Nora Meyer ist selbst aktive Sportlerin beim FC Vulkaneifel und betreut die Herrenmannschaft der SG Vulkaneifel.

Sie ist eine jener gut ausgebildeten RückkehrerInnen, um die in der Eifel mit Elan geworben wird. Doch nach der akademischen Welt stehen nun im praktischen Alltag andere Herausforderungen an. „Einen Bestand erfragen und analysieren, das gehört zwar nach wie vor dazu, aber jetzt steht viel mehr Networking im Vordergrund“, vergleicht sie. Dabei sieht sie, dass alle Eifelkreise gleichermaßen von zunehmenden Lücken in der medizinischen Versorgung und von der demografischen Entwicklung betroffen sind. „Darum gehe ich meine Aufgaben gern grenzüberschreitend an. Eine interkommunale Zusammenarbeit finde ich wichtiger, als im Wettbewerb andere auszustechen. Wir sind eine Großregion und profitieren alle gemeinsam, wenn wir junge Fachkräfte in die Eifel holen oder hier halten können.“ Ausschlaggebend dafür seien attraktive Rahmenbedingungen wie etwa flexible Arbeitszeiten, die eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen.

Wie die Dauner Gesundheitsmanagerin ihre Aufgabe sieht

Die Eifel generell als attraktiven Standort zum Leben und Arbeiten herauszustellen, das sei Sache etwa der Zukunftsinitiative Eifel. Ihren eigenen Fokus legt sie darauf, die speziellen Chancen für den Gesundheitssektor mehr ins Bewusstsein zu bringen. „Ich will daran mitwirken, beispielsweise das Krankenhaus in Daun als künftiges akademisches Lehrkrankenhaus mit fachärztlicher Weiterbildungsermächtigung zu stärken. Absolventen und Absolventinnen der Medizin sollen in der Vulkaneifel ihr praktisches Jahr machen oder frühzeitig Praktika nutzen. Meine Aufgabe ist es, die Verbindungen zwischen Universitäten und Einrichtungen hier vor Ort herzustellen. So kann ich junge Menschen überzeugen, dass man bei uns einen viel besseren Kontakt zu den Chefärzten hat, viel mehr und viel ganzheitlicher lernen kann.“ Auch über Digitalisierung und Telemedizin nicht nur zu reden, sondern sie konkret mit Leben zu füllen, sieht sie als eine ihrer handfesten Aufgaben.

Das Thema Gesundheit ist für sie nicht beschränkt auf die fach- und hausärztliche Versorgung. „Die steht natürlich erst mal im Mittelpunkt, aber es geht um viel mehr. Wir brauchen darüber hinaus Fachkräfte in den Bereichen Psychotherapie, Pflege, Rettungsdienst, Prävention und Aufklärung… dafür ist ein interdisziplinärer Ansatz meiner Arbeit zielführend.“ Nora Meyer will gerade unter dem Aspekt der Vorbeugung und Aufklärung ein Netzwerk mit den vielen Akteuren aufbauen, die es in der Vulkaneifel gibt: von jungen Ärzten über Vereine oder private Anbieter von gesundheitlichen Dienstleistungen bis zu Schulen. „Da ist es mein herzlicher Wunsch, dass sich alle mit mir in Verbindung setzen, die ein Projekt haben oder eine Projektidee umsetzen wollen. Insbesondere Studierende und Absolventen der Humanmedizin können sich bei Fragen und Anregungen gern bei mir melden.“ Sie verspricht ein offenes Ohr, um gemeinsam die Mission „Stärkung der Gesundheitsversorgung“ zu erfüllen.

Kontakt: Die Gesundheitsmanagerin Nora Meyer ist bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel in der Abteilung Struktur- und Kreisentwicklung, Zimmer 15a-204, erreichbar unter Telefon 06592/933-577 oder per Mail an nora.meyer@vulkaneifel.de

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