"Wahlkampf aktiv" 2009
Das Jahr 2009 ist das Jahr der Wahlen, da sind Walburga und ich schon ganz heiß drauf. Während uns beiden die Europawahl ziemlich schnuppe ist, verfolgen wir das Rennen um das Bundespräsidenten-Amt schon mit einer gewissen Neugierde.
Walburga hat es der Kandidat der Linken, Peter Sodann, angetan, "weil dem auch beim Tatort kein Ganove was vormachen kann". Und von denen, so sagt sie, "haben wir in der Politik ja auch genug".
Für mich aber ist die Kommunalwahl viel spannender. Und ich bin fest davon überzeugt: Da kommt diesmal richtig viel Bewegung rein. Wie ich hörte, denken auch die Radsporthändler in der Region so und sind bereits dabei, ihre Lager zu füllen. Schließlich lassen sich mit dem Drahtesel viel mehr Wähler abklappern, als zu Fuß.
Was es bringen kann, fit zu sein, hat Matthias Pauly bei seiner Rathaus-Erstürmung 2001 bewiesen. Man erinnere sich an "Wahlkampf aktiv" 2001 im schönen Kylltal: Während die Kontrahenten Georg Linnerth und Klaus Jansen, ebenfalls per Drahtesel in die Wahlschlacht gezogen, es gerade einmal bis Lissingen geschafft hatten, war Pauly bereits bis nach Densborn gestrampelt und hatte Tausende Hände mehr geschüttelt.
Und während die Konkurrenz noch nach Luft schnappte, hatte der Herausforderer bereits Hunderte Bürger in Gespräche verwickelt. Und letztlich haushoch gewonnen.
Zwar ist in diesem Jahr "Kylltal aktiv" erst nach der Kommunalwahl (7. Juni), aber Pauly - mittlerweile Amtsinhaber und nicht gewillt, seinen Chefsessel im Rathaus zu verlassen - hat vorgesorgt: Die angedachte Terminverschiebung für das Gerolsteiner Radsport-Festival war ganz schnell vom Tisch. Jetzt steigt das Event am 16. und 17. Mai - schnuckelige drei Wochen vor der Wahl.
Und Promi-Rennen soll es auch geben. Von wem wohl diese Idee stammt? Wetten: Pauly hat sich die bereits die Startnummer 1 gebunkert. Und wer bei der Wahl gegen ihn antreten will, wird auch hier kaum kneifen können.
Um die Publikumswirksamkeit von Rad-Kampf-Auftritten mittlerweile wissend, haben die Wahlkampfstrategen ihren Kandidaten bereits Fitnessprogramme verordnet.
Karl-Heinz Schwartz (CDU), der Stadtbürgermeister in Gerolstein bleiben will, soll nun öfter seine Fahrstunden mit den Rad absolvieren und so oft wie möglich die Kasselburg-Schleife nehmen, die Herren Jenssen und Monschauer (Daun) soll man bereits regelmäßig auf der Eifelsteigung zum Dronketurm hoch sehen können.
Doch am meisten geschwitzt wird an der Oberen Kyll: Dort soll es wegen der Fülle der Bewerber bereits zu Versteigerungen von Zehnerkarten fürs Fitness-Studio gekommen sein. Ich sag ja schon immer: Politik ist nichts für mich.
