Wahlkampf der weiten Wege

Hillesheim/Daun/Gerolstein · Der 52 Jahre alte Kreisdirektor des Kreises Siegen-Wittgenstein, Frank Bender, will Landrat des Kreises Vulkaneifel werden. Der Posten wird zum 1. April 2013 neu besetzt, da Amtsinhaber Heinz Onnertz in den Ruhestand geht. Der TV hat Bender beim Wahlkampf auf dem Markt in Hillesheim besucht.

 CDU-Landratskandidat Frank Bender (Zweiter von links) spricht mit Marktbesuchern. TV-Foto: Stephan Sartoris

CDU-Landratskandidat Frank Bender (Zweiter von links) spricht mit Marktbesuchern. TV-Foto: Stephan Sartoris

Hillesheim/Daun/Gerolstein. "Guten Morgen, ich möchte Sie gerne über die Landratswahl informieren, die am 2. Dezember stattfindet", spricht Frank Bender Besucher des Hillesheimer Markts an, wo er an diesem Morgen unterwegs ist. "Gehen Sie bitte zur Wahl, der neue Landrat braucht eine breite Unterstützung durch die Bürger." Der neue Landrat, dass will er werden, der Kandidat der CDU.
LANDRATS WAHL



Der 52-Jährige ist zwar in Bad Neuenahr-Ahrweiler geboren und arbeitet seit vielen Jahren in Nordrhein-Westfalen, aber ganz fremd ist ihm der Kreis nicht, war er doch von April 1990 bis Dezember 1993 Dezernent für Soziales, Familie, Jugend, Kultur und Schulen bei der Kreisverwaltung in Daun.
Manche Marktbesucher, die er anspricht, würden ihn vielleicht gern wählen, können das aber nicht, denn sie kommen aus dem benachbarten Nordrhein-Westfalen. Was den Kandidaten aber trotzdem freut: "Es kann doch nur gut sein, wenn die Nachbarn hierher kommen und in Hillesheim Geld ausgeben." Gut 60 solcher Termine wie an diesem Vormittag wird Bender bis zum 2. Dezember absolviert haben, weitere etwa 60 in Betrieben aller Größen. Und viele Kilometer hinter sich gebracht haben, denn häufig sitzt Bender als Kreisdirektor des Kreises Siegen-Wittgenstein vormittags in seinem Büro in Siegen, bevor er Urlaub nimmt und sich auf den Weg in die Eifel macht. Bis Daun sind es gut 160 Kilometer, aber die muss er nicht immer hinter sich bringen, denn er hat auch noch einen "Unterschlupf" in der Region: bei seiner Schwiegermutter in Kempenich am Nürburgring. Manchmal sind die Gespräche mit den Bürgern nicht nur politischer Natur, am CDU-Stand vor dem Hillesheimer Rathaus erzählt ein Mann von der Demenz seiner Frau und den daraus resultierenden Auswirkungen.
Da hört Bender genauso hin, wie wenn es um den A-1-Lückenschluss geht, nach seiner Erfahrung im bisherigen Wahlkampf eines der wichtigsten Themen. "Aber auch andere Themen wie die Versorgung mit schnellem Internet und der Fachkräftemangel, bei denen es ja auch um die Zukunftsfähigkeit des Kreises geht, waren immer wieder Inhalte der Gespräche", berichtet Bender. Ähnlich wie sein Mitbewerber Heinz-Peter Thiel will der CDU-Kandidat keine konkrete Summe nennen, was der Wahlkampf kostet. Unterstützt werde er von der CDU und privaten Spendern, "aber vieles bleibt am Kandidaten selbst hängen."
Team hängt Plakate auf


Auch auf andere Unterstützung der Partei kann er bauen: beim Aufhängen der Plakate. "Da hat die CDU ein bewährtes Team, die wissen besser als ich, wo ein Plakat gut hängt und die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht." In den vergangenen Wochen hat er Heinz-Peter Thiel zwangsläufig häufig getroffen, "und ich habe persönlich ein gutes Verhältnis zu ihm." Sein Fazit: "Bislang ist der Wahlkampf aus meiner Sicht fair verlaufen."
Der Trierische Volksfreund veranstaltet zur Landratswahl ein Kandidatenforum. Die Bewerber Heinz-Peter Thiel und Frank Bender stellen sich am Dienstag, 27. November, im Forum Daun den Fragen der TV-Redakteure Lars Ross und Stephan Sartoris sowie des Publikums. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

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