Walter Röhrl und das Päckchen aus Daun

Daun · Er war das Gesicht des Rallyefestivals in Daun: Morgen wird Walter Röhrl 70 und will etwas kürzer treten. So hat er auch die Schirmherrschaft abgegeben. Die Organisatoren arbeiten an einer Neuausrichtung der Großveranstaltung.

 Ein Mann im Fokus: Auf Rallye-Legende Walter Röhrl richteten sich Kameras, Mikrofone und Foto-Handys beim Rallyefestival in Daun. Nun hat Röhrl seinen Abschied verkündet. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Ein Mann im Fokus: Auf Rallye-Legende Walter Röhrl richteten sich Kameras, Mikrofone und Foto-Handys beim Rallyefestival in Daun. Nun hat Röhrl seinen Abschied verkündet. TV-Foto: Jürgen C. Braun

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Daun "Das Päckchen nach St. Englmar wird gerade gepackt", verrät Otmar Anschütz. Da ist es schon spät am Abend, und der neue Vorsitzende des MSC Daun, seit Ende des Jahres mit seinen neuen Vorstands-Kollegen im Amt, war (wieder einmal) im Rallyebüro. "Es vergeht kein Tag ohne Festival-Vorbereitungen."
Und das, obwohl "viele der Vorstandsmitglieder, die offiziell ausgeschieden sind, ja in irgendeiner Form immer noch hinter den Kulissen mit Rat und Tat helfen". Ein von langer Hand geplanter "weicher Übergang" sei das gewesen.
Bis am morgigen Dienstag sollte das Päckchen aus Daun im niederbayerischen St. Englmar spätestens angekommen sein. Denn dort wohnt (zumindest zeitweise) Deutschlands Rallye-Legende Walter Röhrl.
Der "Quertreiber der Nation" wird an diesem Tag 70 Jahre alt. "In dem Päckchen ist neben einer herzlichen Einladung für den Juli auch ein Übernachtungs-Gutschein", verkündet Anschütz. Dass Röhrl in diesem Jahr nicht als Schirmherr des seit 2011 ausgetragenen historischen Motorsport-Spektakels fungieren wird, hatte er bereits im vergangenen Jahr auf der großen Bühne in der Innenstadt zum Abschluss der Dauner Retro-Tage verkündet. "Mit 70 will ich dann schon ein bisschen kürzer treten", begründete er seinen Schritt damals. Doch auch seine vielen Termine als offizieller Repräsentant des Hauses Porsche beanspruchten ihn zusehends.
"Ob er dennoch kommen wird, lässt er offen. Er ist uns auf jeden Fall willkommen", sagt Anschütz. Daher auch der Hotel-Gutschein zum Geburtstag des Mannes, der von Beginn an immer das eigentliche "Gesicht" des Rallye-Festivals in der Vulkaneifel war.
Anschütz und seine Mitstreiter arbeiten derweil an der Neuausrichtung und Positionierung des europaweit einzigartigen "rollenden Museums".
Nicht nur für dieses Jahr, sondern auch für die Zukunft. Anschütz betont: "Wir wollen uns auch beim Marketing breiter aufstellen und neue Wege beschreiten. Wir werden da Vieles selbst in die Hand nehmen."
Das Gleiche gilt auch bei der Akquise von Sponsoren und möglichen neuen Partnern. Denn auch die Auto-Industrie und die gesamte Zuliefer-Wirtschaft sind derzeit in einem permanenten Umbruch. "Wir befinden uns in Gesprächen mit einem namhaften Partner. Vielleicht können wir da schon in kurzer Zeit etwas Endgültiges kommunizieren."
Festhalten möchte das neue Entscheider-Team des MSC aber auf jeden Fall an Bewährtem, das seit Jahren Zehntausende von Fans dieses Spektakels in die Vulkaneifel gezogen hat. "Die Rallyemeile in der Stadt wird bestehen bleiben. Das gilt auch für einen Großteil der Strecken. Eventuell wird eine Wertungsprüfung anders herum gefahren als im vergangenen Jahr, aber auch das wird sich noch endgültig entscheiden."
Seit Mittwoch vergangener Woche ist die Nennungsliste für die Besitzer und Piloten der klassischen Rallye-Fahrzeuge geöffnet. "Wir werden wieder wie in all den Jahren auf 150 Fahrzeuge limitiert sein. Die Zusagen, die bisher schon eingetroffen sind, machen jedoch deutlich: Es wird wieder ein tolles Spektakel werden."
150 FAHRZEUGE AUS FüNF JAHRZEHNTEN


Extra

Beim ADAC-Eifel-Rallyefestival wird es auch in diesem Jahr eine große Demonstrationsfahrt für historische Rallyeautos geben. Das etablierte und von den jährlich gut 40 000 Fans anerkannte Konzept wird beibehalten. Das Festival beginnt am Donnerstag, 20. Juli, mit der Streckenbesichtigung und dem Shakedown und endet am Samstag, 22. Juli, nach rund 120 Wertungsprüfungs-Kilometern auf den anspruchsvollen Asphaltstraßen der Vulkaneifel mit der Siegerehrung und Rallye-Party. Dazwischen werden auf einer Rallye-Meile in Daun die Fahrzeuge präsentiert. Die Fahrer stehen für Autogramme und Fotos zur Verfügung.REFORMATIONSWETTE MIT RALLYEPROFI


Extra

(bb) Die Evangelische Kirchengemeinde Adenau wettet, dass es gelingt, am 9. September dieses Jahres 95 historische Fahrzeuge (auch Traktoren und Motorräder) der Baujahre 1960 und früher nach Adenau zu bekommen. So viele Thesen hatte Martin Luther am 31. Oktober 1517 in Wittenberg angeschlagen. Wettpate ist Walter Röhrl. Beginn ist mit dem Einlass um 14 Uhr auf die Kirchstraße in Adenau. Um 18 Uhr geht es in einem Konvoi zum Nürburgring. Info: Pfarrer Holger Banse, Telefon 02691/9357815, E-Mail: holgerbanse@web.de

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