Glaube im Alltag Warten lohnt sich

Ich stehe dazu, geduldiges Warten ist nicht unbedingt meine Stärke. Vielen von Ihnen geht es sicher ähnlich. Warten verbinden wir häufig mit Nichtstun, mit untätig sein oder allenfalls irgendetwas Beliebiges tun, um Zeit zu überbrücken.

Oft glauben wir, gar keine Zeit zum Warten zu haben. Alles muss jetzt direkt und schnell geschehen. Zeit ist Geld, Warten ist Luxus. Eine Statistik besagt, dass ein Mensch pro Tag etwa eine halbe Stunde wartet. Das ergibt in 50 Jahren 9125 Stunden oder 380 Tage. Ich will nicht glauben, dass das 380 verlorene Tage sind. Wer nicht wartet, erwartet auch nichts.

In der Adventszeit ist Warten „Programm“. Diese Wochen sind geprägt von der Erwartung der Ankunft Jesu bei den Menschen. Oder besser gesagt, sollten davon geprägt sein. Zum Warten scheint diese Zeit aber nur bedingt geeignet. Weihnachten kommt immer so schnell, und es soll doch alles perfekt sein. Schon vor dem ersten Advent leuchten unzählige geschmückte Tannenbäume in den Geschäften, blinkt und glitzert es überall. Es wird dekoriert, eingekauft, Weihnachtsfeiern geplant und durchgeführt, jede Stunde des Tages mit Aktivität gefüllt, nur um am Abend festzustellen, dass man doch nicht alles geschafft hat. An solchen Tagen lohnt es sich, immer mal wieder kurz innezuhalten um Wartezeit zu erkennen und als Kraftquelle zu gestalten und zu nutzen. Das dieser Versuch gelingt, das wünsche ich Ihnen und mir mit  Worten von Tina Willms:

Dezemberwunsch
Ich wünsche dir einen, der dich aufhält,/ wenn du in den adventlichen Laufschritt fällst./ Er stelle sich in deinen Weg, freundlich, aber bestimmt,/ so dass du innehalten und zu Atem kommen kannst./ Ich wünsche dir einen, der den Ton leise dreht,/ wenn es um dich oder in dir lärmt und brummt./ Er öffne dein Ohr, damit du unter all den Geräuschen/ die Stimme des Engels vernimmst, der von Freude singt.

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