Literatur Lesung in Gerolstein: Vom Verlust der Eifeler Vulkanberge

Gerolstein · Ute Bales liest in Gerolstein aus ihrem neuen Roman „Vom letzten Tag ein Stück“. Thema: der Wöllersberg.

 Beeindruckend: die Felsen unweit des Lavaabbau-Gebietes an der B 410 zwischen Büdesheim und Gerolstein-Lissingen.

Beeindruckend: die Felsen unweit des Lavaabbau-Gebietes an der B 410 zwischen Büdesheim und Gerolstein-Lissingen.

Foto: TV/Maria Adrian

Ute Bales liest am Samstag, 13. November, ab 15 Uhr im Rondell in Gerolstein aus ihrem neuen Roman „Vom letzten Tag ein Stück“. In dem Buch stellt sie den Berg ihrer Kindheit ins Zentrum, den Wöllersberg bei Lissingen, wo sie groß geworden ist. Er ist einer der Hausberge von Gerolstein, dessen weitgehende Zerstörung durch Gesteinsabbau trotz erheblichen Widerstands und Rechtsstreits vollzogen wurde.

Damit ist er nicht allein, denn in den vergangenen Jahrzehnten stieg die Zahl der Gruben und Abbaugebiete in der Vulkaneifel stetig auf über 40 an, hauptsächlich zwischen Gerolstein, Hillesheim und Daun. Immer rasanter wurden  viele Berge ausgebaggert und durch Kolonnen von Lkw abtransportiert, vor allem für den Bau von Straßen.

Zurück bleiben riesige Krater in einer ausgeschlachteten Landschaft, ihrer wertvollen Wasserspeicher beraubt. Dabei verliert die Vulkaneifel mehr und mehr ihr Gesicht – Kulissenberge bleiben bestenfalls, „hohle Zähne“ wie beim Wöllersberg, mit kleinen Resten zerrissener Naturräume am Rande.

Diesen schmerzlichen Verlust beklagt Ute Bales in ihrem neuen Roman. Da ist ein traditionsbewusstes Dorf mit seinen alten Geschichten, Gebräuchen und Werten und dessen arglose Bewohner, die ihren Berg, der ihnen Heimat ist, dennoch Stück für Stück verkaufen. Dagegen stehen die hilflosen Versuche eines jungen Mannes, der sich mit allen Mitteln dagegen wehrt.

Veranstalter ist die Interessengemeinschaft Eifelvulkane in Kooperation mit der Stadt Gerolstein. Es gelten die aktuellen Hygieneregeln. Der Eintritt ist frei, es wird für Spenden zugunsten Hochwassergeschädigter in der Verbandsgemeinde Gerolstein gebeten.

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