Historie Alte Schätzchen suchen neues Zuhause

Gerolstein · Das Kreisheimatmuseum wird verkauft. Nun gilt es zu klären, was demnächst mit den Ausstellungsstücken passiert.

 Christian Engels will das Kreisheimatmuseum verkaufen. Eine der offenen Fragen ist, was mit dem Inventar passieren soll. Hier diskutiert er sie mit den Mitgliedern des zuständigen Kreisausschusses.

Christian Engels will das Kreisheimatmuseum verkaufen. Eine der offenen Fragen ist, was mit dem Inventar passieren soll. Hier diskutiert er sie mit den Mitgliedern des zuständigen Kreisausschusses.

Foto: TV/Mario Hübner

Was passiert mit dem Inventar des Kreisheimatmuseums in Gerolstein, das von Christa und Christian Engels 15 Jahre lang betrieben wurde und nun aufgegeben wird, weil die Besitzer die Immobilie verkaufen wollen? Diese Frage haben die Mitglieder des zuständigen Kreisausschusses vor Ort bei einem Rundgang durch das Haus mit Engels diskutiert.

Zu einer Lösung kam es noch nicht. Engels hatte angeboten: „Ich bin bereit, es dem Kreis abzukaufen, der Preis wäre noch verhandelbar.“ Er hatte aber schon einmal eine Summe von 3800 Euro in den Raum geworfen. Er machte aber auch noch weitergehende Zugeständnisse: „Wir können vereinbaren, dass der Kreis die Sachen jederzeit zurückkaufen kann und sie ansonsten nie weiterverkauft werden dürfen.“

Zudem sagte er, dass er die historischen Stücke gegen Entgelt restaurieren und sie in der Oberburg in Lissingen, die ihm gehört, auf 300 Quadratmetern ausstellen könnte. Denn, so Engels: Während die Besucherzahlen bereits vor Corona im Kreisheimatmuseum in der Sarresdorfer Straße „dramatisch runtergegangen“ seien, „zieht eine Burg immer Besucher an“.

Auf die Frage, was die einzelnen Stücke denn so wert seien, sagte Engels: „Der ideelle Wert ist sehr viel höher als der materielle, denn ich kann zu jedem Stück eine Geschichte erzählen. Die Schränke sind so zwischen 300 und 600 Euro wert“, nannte er ein Beispiel.

Das Inventar gehört teils dem Kreis, teils der Familie Engels, teils sind es aber auch Leihgaben von Privatleuten.

Was passiert mit dem Inventar des Kreisheimatmuseums in Gerolstein?
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Alte Schätzchen mit viel Geschichte

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Foto: TV/Mario Hübner

Bei den Ausschussmitgliedern zeichnete sich die Bereitschaft ab, die Stücke Engels zu überlassen. Entweder als Leihgabe oder als Verkaufsgeschäft. Über die genauen Modalitäten wollen sich die Kreis-Verantwortlichen aber erst noch abschließende Gedanken machen. Was ihnen aber besonders wichtig ist, fasste Edmund Geisen (FDP) zusammen: „Die Stücke sollen zwingend für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.“

Auch die Stadt Gerolstein möchte, dass die Ausstellungsstücke weiter für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben – wo auch immer. Und sie wünscht sich zudem, dass das Ensemble erhalten bleibt. Schließlich habe das Areal für die Stadt eine wichtige Bedeutung hinsichtlich historischer, kultureller, touristischer und städteplanerischer Belange. Doch ihre Einflussmöglichkeiten sind beschränkt.

 Christian Engels schlägt auch vor, die Stücke zu kaufen und sie in der Oberburg in Lissingen zu zeigen.

Christian Engels schlägt auch vor, die Stücke zu kaufen und sie in der Oberburg in Lissingen zu zeigen.

Foto: TV/Mario Hübner
 Christian Engels will das Kreisheimatmuseum verkaufen. Eine der offenen Fragen ist, was mit dem Inventar passieren soll. Hier diskutiert er sie mit den Mitgliedern des zuständigen Kreisausschusses.

Christian Engels will das Kreisheimatmuseum verkaufen. Eine der offenen Fragen ist, was mit dem Inventar passieren soll. Hier diskutiert er sie mit den Mitgliedern des zuständigen Kreisausschusses.

Foto: TV/Mario Hübner

So sagte die Erste Stadtbeigeordnete Irmgard Dunkel (CDU) seinerzeit nach der Nachricht, dass das Ensemble zum Verkauf angeboten wird: „Die Stadt legt Wert darauf, dass das Ensemble erhalten bleibt. Der Alte Pfarrhof muss erhalten bleiben, den Friedhof wünschen wir uns als Oase der Ruhe und die Peschenbauaue liegt uns schon lange am Herzen.“ Wollte ein neuer Investor dort etwas verändern, „müsste er einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen. Und der werde im Stadtrat beraten.

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