Was tun bei Hochwasser, wo gibt´ es Hilfe?

Daun · Die jüngsten Hochwasserereignisse noch gut in Erinnerung, hat der Kreistag darüber diskutiert, wie die Bürger künftig besser geschützt und unterstützt werden können.

Daun. Der Kreistag Vulkaneifel hat sich auf Antrag der SPD-Fraktion mit den jüngsten Hochwasserereignissen beschäftigt. Dabei herrschte die einhellige Meinung vor, dass es nie einen hundertprozentigen Schutz vor solchen Wolkenbrüchen und Dauerregen wie in den vergangenen Wochen geben wird. Dennoch sollten, so gut es geht, Vorkehrungen getroffen werden.
Einige Orte im Kreis wurden von den Naturereignissen besonders heimgesucht. Stark betroffen waren unter anderem Rockeskyll, Berlingen, Kirchweiler, Hinterweiler und Neroth, wo Hunderte Keller vollliefen, die Wehren mehrere Tage hintereinander im Dauereinsatz waren (der TV berichtete mehrmals).
Auf die Frage nach einem Schutzkonzept sowie Entschädigungsleistungen sagte Landrat Heinz-Peter Thiel (parteilos): "Es gibt kein Hochwasserschutzkonzept speziell für den Landkreis. Vielmehr greifen hier verschiedene Hilfen und Vorsorgemaßnahmen des Landes ineinander."
Für viele ist das aber nicht genug. Neroths Ortsbürgermeister und Kreistagsmitglied Egon Schommers (SPD), in dessen Dorf Starkregen und Hochwasser große Schäden angerichtet haben, beklagt fehlende Hilfen für die Kommunen. Er sagte: "Ich habe bei Behörden unendlich viele Anfragen wegen Hilfen und finanziellem Ausgleich gemacht - ohne Erfolg. Die betroffenen Kommunen werden im Regen stehen gelassen."
Landrat Thiel führte aus, dass das Land eine Soforthilfe bereitstelle, falls jemand durch Hochwasser obdachlos werde. Für Hochwasserschutzkonzepte gebe es eine 90-prozentige Förderung (Aktion Blau plus).
Dennoch stellte auch er fest, dass dies in vielen Fällen nicht ausreiche. Hinzu komme ein weiterer Aspekt. Thiel: "Fast zwei Drittel der betroffenen Privatleute im Kreis haben keine Elementarschadensversicherung und bleiben demnach weitgehend auf den Kosten sitzen."
Aus dem Kreistag kamen daher verschiedene Anregungen: Erstens solle die Verwaltung überprüfen, ob für alle öffentlichen Gebäude in Trägerschaft des Kreises eine solche Versicherung bestehe. Zudem regte Kreistagsmitglied Hildegard Slabik-Münter (Linke) an, dass für die Bevölkerung Informationen rund ums Thema Hochwasser bereitgestellt werden: auf der Internetseite des Kreises und in Broschüren, die ausgelegt und per Amtsblättchen an alle Haushalte verteilt werden.
Landrat Thiel sagte zu, dass die Anregungen aufgenommen und umgesetzt würden. mh

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