Wasserturm wird trockengelegt

Baustart: Die 374 000 Euro teure Sanierung des historischen Wasserturms in Gerolstein hat begonnen. Das Gerüst wird derzeit aufgebaut, und die Bauarbeiter haben bereits einen ersten Blick ins Innere des Turms gewagt - und Unmengen von Morast und Dreck entdeckt, der zunächst rausgeholt werden muss.

 Mit Schaufel und Hacke bewaffnet machen sich die Bauarbeiter Denis Lübeck (links) und Jürgen Heyer an den Aufstieg zum Wasserturm. TV-Foto: Mario Hübner

Mit Schaufel und Hacke bewaffnet machen sich die Bauarbeiter Denis Lübeck (links) und Jürgen Heyer an den Aufstieg zum Wasserturm. TV-Foto: Mario Hübner

 Baustart: Die 374 000 Euro teure Sanierung des historischen Wasserturms in Gerolstein hat begonnen. TV-Foto: Mario Hübner

Baustart: Die 374 000 Euro teure Sanierung des historischen Wasserturms in Gerolstein hat begonnen. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Eines steht fest: Langeweile wird bei Denis Lübeck und Jürgen Heyer von der Firma BIS Engineering aus Wittlich in den nächsten Wochen bestimmt nicht aufkommen. Ihre Firma hat den Auftrag erhalten, den historischen Wasserturm in Gerolstein zu sanieren.

Zu dem 374 000 Euro teuren Vorhaben hatte die Stadt Ja gesagt, weil sie erstens Eigentümer des historischen Gemäuers ist und daher dafür sorgen muss, dass durch es keine Schäden entstehen. Am Fuß des Gemäuers stehen aber Wohnhäuser, und in der Vergangenheit waren bereits Steine und Mörtelreste heruntergestürzt.

Als nach langem Hin und Her das Landesamt für Denkmalpflege seinen Zuschuss von 50 auf 80 Prozent (289 000 Euro) steigerte, brachte die Stadt, die 85 000 Euro berappen muss, das Vorhaben auf den Weg (der TV berichtete mehrmals).

Nun ist es so weit. Dieser Tage wurde das Gerüst um den Turm aufgestellt, was angesichts des steil ansteigenden Geländes schon kein leichtes Unterfangen war. Das ist aber nichts im Vergleich zu dem, was auf Heyer, Lübeck und Kollegen in den nächsten Wochen zukommen wird. Denn die Arbeiter haben bereits einen ersten Blick von oben in den Turm geworfen. "Was wir da gesehen haben? Dreck, Unmengen von Dreck, Steinen und Wurzeln. Der Turm ist bis zu zwei Dritteln damit gefüllt", berichtet Jürgen Heyer. Nach Schätzung der Arbeiter handelt es sich um mehr als 300 Kubikmeter, also gut 20 LKW-Ladungen voll. Und die müssen zunächst einmal raus. "Wir versuchen, mit einem Kran einen leichten Minibagger von gerade einmal 800 Kilogramm dort reinzubringen. Das müssten die Mauern aushalten und würde uns die Arbeit sehr erleichtern", sagt Lübeck.

Umständlich wird das Prozedere dennoch. Denn vom Bagger muss der Morast in einen Kübel geladen werden, der wiederum vom Kran hochgezogen und über eine Rutsche in einen Container oder direkt in den LKW geladen wird. "Aber immer noch besser als reine Handarbeit", sagt Lübeck. Die droht, wenn die Lösung mit dem Bagger aus eventuell statischen oder sonstigen Gründen nicht klappt. Und auch so werden Heyer und Lübeck noch genügend mit Hacke, Schaufel, Hammer und Traufel zu tun haben, denn am Mauerwerk oder in den Ecken kann nicht mit der Baggerschaufel gearbeitet werden. Also schnappen sich die beiden ihr Werkzeug und machen sich über die Leiter des Gerüsts auf nach oben.

Danach wird das Mauerwerk gesäubert, lose Steine und Mörtelbrocken werden innen wie außen entfernt. Erst danach können sich die Arbeiter daran machen, neue Steine einzusetzen und die Zwischenräume neu zu verfugen. Wie lange das in Anspruch nehmen wird? "Das kann keiner sagen. Fest steht nur: So eine Baustelle hatte ich noch nicht", sagt Denis Lübeck.

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