Weg mit dem weißen Fleck

36 Jugendkunstschulen (JKS) gibt es schon im Land. Eifelweit bis vor kurzem noch keine. "Mit der Gründung der JKS Vulkaneifel haben wir diesen weißen Fleck auf der Landkarte beseitigt", so JKS-Vorsitzende Cornelia Lenartz. Das Land avisiert 4000 Euro Anschub-Förderung.

 Ein historisch bedeutendes Foto für das Kreisarchiv: Die Teilnehmer an der Gründungsversammlung der Jugendkunstschule Vulkaneifel. Cornelia Lenartz (Zweite von rechts) wurde zur Vorsitzenden gewählt. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Ein historisch bedeutendes Foto für das Kreisarchiv: Die Teilnehmer an der Gründungsversammlung der Jugendkunstschule Vulkaneifel. Cornelia Lenartz (Zweite von rechts) wurde zur Vorsitzenden gewählt. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Hillesheim. (vog) "Wir sind auf einem guten Weg, systematisch für Kinder und Jugendliche aus unserer Region etwas Positives zu tun", meint Cornelia Lenartz bei der Sitzung zur Vereinsgründung der Jugendkunstschule (JKS). Später wird die engagierte Kunstpädagogin zur JKS-Vorsitzenden gewählt. Ausschlaggebend für die JKS Vulkaneifel war eine Info-Veranstaltung in Hillesheim im August (TV berichtete am 23. August).

Das Land hält jährlich 250 000 Euro für Jugendkunstschulen bereit. Die JKS Vulkaneifel hat einen Antrag auf Anschubfinanzierung über 4000 Euro gestellt. JKS-Vize Brigitte Bröhl: "Wir dürfen noch nichts wissen, uns aber freuen." Will heißen: Die Zusage kommt. Der Weg bis dahin war mit vielen Gesprächen zwischen den Hauptinitiatoren Lenartz, Bröhl und Elfi Sklepik, Künstlerin und Gestalttherapeutin, geprägt. Im Laufe der vergangenen zwei Monate kamen mehrere Mitstreiter hinzu. Christian Linden, Konrektor der Hillesheim Grundschule, meint: "Es kann nur gut sein, wenn der Verein nicht nur aus Künstlern besteht." Er hält es für wichtig, dass die Schulen eingebunden werden, denn "vielen Kindern würden Kurse bei der JKS gut tun".

Robert Hötzel, seit 1991 Kunstlehrer am Dauner Thomas-Morus-Gymnasium, pflichtet ihm bei, weil die außerschulischen Möglichkeiten für viele Jugendliche begrenzt seien. JKS-Schatzmeisterin Helene Dümmer, seit 30 Jahren Sonderpädagogin, weiß um den Wert der künstlerischen Arbeit in der Entwicklung junger Menschen. Sie sagt: "Malen und Matschen geben innere Ruhe und Zufriedenheit."

Detlef Reuter möchte seine Erfahrungen als Dozent über Kunst am Bau und ehemaliger Besitzer einer Kunstschule in Euskirchen einbringen. Thomas Bartholomé, gebürtiger Dauner und Chef der Schulabteilung bei der ADD Trier, tritt der JKS Vulkaneifel als tatkräftiges "Hintergrund-Mitglied" bei.

Neben dem Kursangebot sind dem JKS-Verein auch die generationsübergreifende Arbeit und Kooperationen wichtig. Lenartz: "Mit der Kunstakademie Rheinland streben wir eine enge Zusammenarbeit an." Fred Schäfer-Schällhammer, Leiter der Akademie, war bei der Gründung der JKS Vulkeineifel dabei. Er macht Mut: "Wir existieren seit elf Jahren ohne öffentliche Zuschüsse. Das Land geht mit der Starthilfe den richtigen Weg." Die JKS-Angebote sollen sich langfristig durch die Gebühren tragen. Bröhl: "Wir werden aber auch Sponsoren suchen, damit sich jedes Kind die JKS-Workshops leisten kann."

Ansprechpartner - sowohl für neue Vereinsmitglieder als auch für interessierte Jugendliche - sind Cornelia Lenartz, Telefon 06593/8623, Brigitte Bröhl, Telefon 06593/1659 und Robert Hötzel, Telefon 02696/930450.Extra Jugendkunstschule Vulkaneifel: Mehrere Angebote (meist in kleinen Gruppen) werden für Kinder zwischen fünf und 18 Jahren vorbereitet. Die avisierten Projekte sind Ausdrucksmalerei, freies Malen (auch generationsübergreifend, beispielsweise gemeinsam mit Eltern), Speckstein-Arbeiten, halbdigitale Bildbearbeitung, Logo-Erstellung, Kopfkino (Gnome und Geister), Open-Air-Malerei im Natur-Erlebnis-Zentrum Darscheid. Angestrebte Ziele: Förderung der Kreativität und Individualität, Ausbau der geistigen Selbstständigkeit, größere Unabhängigkeit von modernen Medien sowie Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenzen. (vog)

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