"Weg vom handelsüblichen Material"

GEROLSTEIN. Eines von drei Problemen hat die Gerolsteiner Bigband schon gelöst: Mit Profimusiker Joe Wulf haben sie einen neuen Dirigenten gefunden. Die Suche nach einem geeigneten Proberaum und neuen Mitgliedern geht weiter.

"Joe ist ein absoluter Glücksgriff für uns. Er ist Profi hoch zehn", gibt sich Vorsitzende Marion Lorig begeistert. Joe Wulf dirigiert seit zwei Monaten die Bigband. Der 45-jährige Vollblutmusiker lebt in Mayen, unterrichtet an der Hochschule für Musik in Köln und leitet seit 1992 zwei internationale Formationen, das Sextett "Joe Wulf and the Gentlemen of Swing" sowie die Joe Wulf Bigband. Lorig hofft, dass sich sein Engagement als "Zugpferd für die Akquisition weiterer Mitglieder" erweist. Die Gerolsteiner Bigband sucht händeringend einen Pianisten und einen Keyboarder. Die zwei Musiker, die bisher diese Instrumente spielten, haben fernab der Eifel mit Berufsausbildungen begonnen. Immerhin ist der überwiegende Teil der 25 Bigband-Musiker zwischen 13 und 20 Jahre alt. Es wird aber auch Nachwuchs für andere Instrumente gesucht.Das musikalische Selbstbewusstsein ausbauen

Und mit dem neuen Dirigenten können Musiker und Publikum sich auch auf einiges gefasst machen. Wulf verspricht den Zuhörern Swing-Klassiker und eigene Arrangements. Mit Blick auf die Musiker meint er: "Der Enthusiasmus und die Neugierde der jungen Leute haben mich überzeugt, das Dirigat anzunehmen. Gemeinsam werden wir das musikalische Selbstbewusstsein ausbauen und das gute Niveau der Band weiter verfeinern." Dafür möchte er "weg vom handelsüblichen Material" und hin zu speziell für die Band konzipierten Arrangements. Mit Arrangements von der Stange könnten die Qualitäten der einzelnen Musiker nicht stark genug angehoben werden. Wulf möchte der Gerolsteiner Bigband seinen Stempel aufdrücken, und die Musiker lassen sich das gerne gefallen. Trompeter Bartholomäus Danielszak (18) meint: "Es ist einfach toll, von so einem Profi profitieren zu können." Saxophonistin Evelyne Schüssler (13) stimmt zu: "Es macht richtig Spaß, und wir lernen viel." Die nächsten Möglichkeiten, die Arbeit der Band kennen zu lernen, sind eine öffentliche Probe am 7. Juli im "Tour-de-France-Festzelt" in der Brunnenstraße sowie am 23. Juli zum autofreien Kylltal. Die Bigband verzeichnet etwa zehn Auftritte im Jahr. "Es ist also noch Platz im Kalender", meint Vorsitzende Lorig. Immerhin finanziert sich die Band mit den Auftrittsgeldern und dem Sponsoring des Gerolsteiner Brunnens. Ein Problem plagt die Band besonders. Lorig erklärt: "Wir brauchen dringend einen neuen Proberaum." Der Abstellraum neben der Sporthalle des Eisenbahnbetriebswerkes ist feucht. Das Proben in der Sporthalle macht auch nicht richtig Laune, weil die Akustik zu schlecht ist. Schon seit Monaten suchen die Musiker nach einem geeigneten Domizil. Die Räume neben dem Naturkundemuseum seien komplett ausgebucht, habe die Gerolsteiner Verwaltung erklärt. Lorig sagt: "Irgendwo in der Verbandsgemeinde Gerolstein sollten die Räume sein." Weitere Informationen bei Marion Lorig, Telefon 06591-8300 oder im Internet unter www.gerolsteiner-bigband.de und www.jazzmusik.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort