Weg vom reinen Parkplatz-Image

Daun · Mehr Stellflächen, aber auch mehr Außengastronomie: Das soll künftig den großen Parkplatz in der Wirichstraße in Daun kennzeichnen. Es ist das letzte große Projekt im Rahmen der Stadtsanierung. Die Ausschreibung der Aufträge wird derzeit vorbereitet.

Daun. Das Kapitel Stadtsanierung in Daun neigt sich dem Ende zu (voraussichtlich ist im kommenden Jahr Schluss), und für die Zielgerade nimmt sich die Stadt eines Projekts an, dessen Realisierung schon seit Jahren auf der Vorhabenliste steht: die Neugestaltung des großes Parkplatzes an der Wirichstraße.

Künftig mehr sein als nur Funktionsfläche: Das Areal im unteren Teil der Innenstadt soll künftig mehr sein als nur eine reine Funktionsfläche. Die Perspektive: ein attraktiver, begrünter Platz mit größerem Aufenthaltscharakter und mehr Außengastronomie als bisher, eine Verkehrsregelung, die ein "Durchbrettern" von der Arensbergstraße aus nicht mehr möglich macht, eine große Zahl an Parkplätzen, die in diesem Bereich der Stadt unverzichtbar sind.
Das Bitburger Firma Planungsbüro, die seit vielen Jahren mit der Stadtsanierung in Daun befasst ist, hat auch den Plan für den "neuen" Wirichplatz erarbeitet. Nach vielen Gesprächen und Abstimmungen mit den Anliegern, wie ISU-Geschäftsführer Klaus Zimmermann bei der Vorstellung des Plans in der jüngsten Sitzung des Stadtrats versicherte.

Mit Schaffung von mehr Parkplätzen ist Vorgabe erfüllt: Eine Vorgabe für ihn: der Erhalt der bestehenden Parkplätze, wenn möglich, sogar neue schaffen. Mission erfüllt: Künftig gibt es 65 Parkplätze (50 öffentliche, 15 private) statt wie bisher 55. Die Stellflächen (die künftig breiter sind als bisher) werden so angelegt, dass es keinen direkten "Durchgangsverkehr" mehr von der Arensberg- zur Wirichstraße gibt. Zur Freude von Heike Hilberg, die mit ihrem Mann Hansdieter Richarz-Hilberg vor einigen Jahren mit der Dauner Kaffeerösterei auf den Wirichplatz umgesiedelt ist. "Ohne Parkplätze geht es hier nicht, aber eine spürbare Verkehrsberuhigung begrüße ich sehr", sagt sie.

Entspannen auf einer weiteren Terrasse: Zudem unterstützt sie die Bestrebungen, dass die Kaffeerösterei künftig nicht mehr der einzige Betrieb ist, der auf dem Platz eine Außenterrasse hat. Laut Planer Zimmermann haben die Bäckerei Schillinger und möglicherweise auch das Eiscafé Fontanella Interesse daran, auf einer eigens angelegten Terrasse Gäste zu bedienen.
Heike Hilberg ist zuversichtlich: "Ich glaube, es wird ein wirklich schöner Platz, der die Stadt aufwerten wird." Bis dahin werden einige Einschränkungen auch auf die Kaffeerösterei zukommen, und die Besitzerin wünscht sich, dass während der Bauzeit die Öffentlichkeit öfter informiert wird, "dass unser Geschäft und auch der Blumenladen weiter geöffnet sind".

Bauzeit: "Von Ostern bis Allerheiligen": Die Ausschreibung der Aufträge wird vorbereitet, Planer Zimmermann geht von einer Bauzeit von "Ostern bis Allerheiligen" aus. "Ich hoffe aber, dass dieser Zeitraum nicht komplett ausgeschöpft werden muss", sagt Heike Hilberg. Die Stadt geht von Kosten von 350 000 bis 400 000 Euro aus. Da es sich um ein Stadtsanierungsprojekt handelt, gibt es noch eine hohe Förderung: 80 Prozent übernimmt das Land.Extra

Warum Wirichstraße? Namensgeber ist Feldmarschall Wirich Philipp Lorenz Graf von und zu Daun. Er war der Sohn von Graf Wilhelm Johann Anton von Daun, der Daun und seine Stammburg 1657 verlassen hatte und in österreichische Dienste getreten war. In Wien wurde Wirich Philipp am 19. Oktober 1669 geboren. Er war eine der angesehensten Persönlichkeiten am kaiserlichen Hof in der österreichischen Hauptstadt. Wirich Philipp Lorenz von Daun starb 1741, sein Sohn Leopold, Feldherr der Kaiserin Maria Theresia von Österreich, 25 Jahre später. Beide sind in großen Grabdenkmälern in der Augustinerkirche in Wien beigesetzt. sts

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