Wege zum Sichtbaren und Unsichtbaren

Mit der Eröffnung des zweiten Teils wächst die Geschichtsstraße "Rund um Kelberg" um weitere 38 Kilometer und bietet nun auf einer Gesamtlänge von 54 Kilometern für Wanderer und Radfahrer Geschichte zum Erleben. Fast 100 000 Euro hat die Erweiterung gekostet, wovon das Land 60 Prozent der Kosten übernahm.

Kelberg. Wanderer, kommst du nach Kelberg, dann musst du die Geschichtsstraße erleben. So könnte der Tipp für jeden lauten, der in der Urlaubsregion Kelberg ein paar Tage verbringt. Die kunsthistorisch wie geologisch interessante Geschichtsstraße "Rund um Kelberg" wurde nun im zweiten Abschnitt noch einmal um 38 Kilometer verlängert und bietet mit zwei Hauptrouten an über 60 Stationen Geschichte zum Kennenlernen an.

Mit einem Tag zwischen Römern und historischen Ständen, Musik und Wanderungen auf der Geschichtsstraße feierte die Gemeinde Kelberg dieses Ereignis. Allerdings kamen nur wenige Bürger zu der Feier auf dem Marktplatz.

Interessant für Einheimische und Feriengäste



"Mit dem zweiten Teil der Geschichtsstraße von Kelberg bis Borler eröffnen wir heute eine weitere Attraktion für die Ferienregion rund um den Hochkelberg, die für Einheimische wie Feriengäste gleichermaßen von Interesse sein wird", sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kelberg, Karl Häfner.

Das Angebot richtet sich an Wanderer wie auch an Mountainbiker, die auf der Geschichtsstraße geologische und kulturhistorische Zusammenhänge anhand von Tafeln mit historischen Aufnahmen, Karten und Texten erklärt bekommen und so die Landschaft rund um den Hochkelberg in völlig neuem Licht sehen werden. Die Schweizer Malerin Fanny Hartmann hat zu einigen Stationen auch Bilder gemalt, welche die jeweilige Geschichte illustrieren.

Neu hinzugekommen sind etwa der römische Burgus bei Bodenbach, die Ringwallanlage Barsberg, Hügelgräber, die Wüstung Heyerhof, die Römerwarte Hönkelsberg, aber auch jüngere Geschichtsabschnitte wie eine V1- Startrampe, ein Schutzkeller aus dem Zweiten Weltkrieg, der Nürburgring, Kirchen und Kapellen oder eine erklärende Tafel zum Luftangriff auf Kelberg.

"Die Geschichtsstraße präsentiert ein breites Themenspektrum, das Station für Station Anknüpfungspunkte bietet, um das noch Sichtbare und das Unsichtbare der historischen Kulturlandschaft rund um Kelberg ins Gedächtnis zu rufen und überhaupt bekannt zu machen", betonte Peter Burggraaff, der auch zum Projektbeirat der Geschichtsstraße gehört.

Aber nicht nur Historisches erlebt der Wanderer oder Radfahrer auf der Geschichtsstraße, sondern er wird auch durch eine Natur mit wunderschönen Aussichten auf historischen Wegen wie der Heerstraße "Caesarstraße" oder dem Handelsweg "Alte Straß" geführt.

Mit dem zweiten Abschnitt, der 46 Stationen umfasst, ist aber noch nicht Schluss mit der 2001 eröffneten und schon 2005 erweiterten Geschichtsstraße. "Neue Pläne werden derzeit umgesetzt. Bis zum Frühjahr 2009 werden von Uersfeld nach Gunderath weitere sieben Stationen entstehen, die durch die Gemeinden Uersfeld und Gunderath gemeinschaftlich geplant und umgesetzt werden", erklärte Häfner.

Rund 97 000 Euro hat die Realisierung des zweiten Abschnitts gekostet. Davon steuerten die Gemeinden Kelberg, Bodenbach, Bongard, Gelenberg und Borler 33 962 Euro aus Eigenmitteln bei. Das Land bezahlte 58 221 Euro, und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel gab 4851 Euro dazu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort