Weiter auf Wachstumskurs: Kreissparkasse Vulkaneifel verzeichnet für 2016 eine Bilanzsumme von 853 Millionen Euro

Daun/Gerolstein · Die Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel blickt zufrieden auf 2016: Die Bilanzsumme ist auf mehr als 850 Millionen Euro gesteigert worden. Während mittlerweile mehr als die Hälfte der Konten via Online-Banking geführt werden, ist das klassische Filialnetz ausgedünnt worden. Vier Zweigstellen wurden im vergangenen Jahr geschlossen, dafür ist aber nach wie vor die mobile Geschäftsstelle im Kreis unterwegs.

 Die KSK-Vorstände Dietmar Pitzen (Mitte) und Stephan Alt (rechts, links Marketingleiter Alois Manstein) im Gespräch. TV-Foto: Stephan Sartoris

Die KSK-Vorstände Dietmar Pitzen (Mitte) und Stephan Alt (rechts, links Marketingleiter Alois Manstein) im Gespräch. TV-Foto: Stephan Sartoris

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Daun/Gerolstein. Dass am Mittwoch im Landtag der Entwurf des "Landesgesetzes über die Gebietsänderung der Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim, Obere Kyll und Prüm" auf der Tagesordnung steht, dürfte auch für die Chefs der Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel von Interesse sein. Denn damit beginnt der Marsch durch die parlamentarischen Institutionen, an dessen Ende der von den einen herbeigesehnte und von den anderen abgelehnte Zusammenschluss von elf Orten aus der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll mit der VG Prüm stehen könnte.

Ein neues Gebilde, über die Grenzen der Kreise Vulkaneifel und Bitburg-Prüm hinweg, über das schon lange gestritten wird und - obwohl es noch gar nicht existiert - für Verunsicherung auch bei Kunden der Sparkasse sorgt. Fragen wie "Bin ich dann noch in der KSK Vulkaneifel, wenn die Fusion kommt?" würden an die Bankmitarbeiter an der Oberen Kyll und an den Vorstand gestellt, erklärte der KSK-Vorstandsvorsitzende Dietmar Pitzen bei der Vorstellung der Bilanz 2016. "Das angedachte Modell bringt viele Irritationen mit sich. Wir sind jedenfalls klar gegen eine solche Fusion, bevor eine möglichen Kreisreform in Rheinland-Pfalz umgesetzt wird."

Vulkaneifeler sind gute Sparer: Bis die kommt, bleibt das Geschäftsgebiet der KSK, der Kreis Vulkaneifel, unangetastet. Für das vergangene Jahr konnten Pitzen und sein Vorstandskollege Stephan Alt eine erneute Steigerung der Bilanzsumme verkünden: Belief sie sich 2015 noch auf 831 Millionen Euro, waren es Ende vergangenen Jahres 853 Millionen Euro. Positiv wurde von den Bankchefs auch das Kreditvolumen mit einem Zuwachs von sieben Millionen auf 649 Millionen Euro bewertet. Bemerkenswert: Trotz mickriger Zinsen sei "der Vulkaneifeler nach wie vor sehr rege, was das Sparen angeht", sagt Stephan Alt. Mit 36 Millionen Euro Zuwachs habe die KSK einen Einlagenbestand von 647 Millionen Euro erreicht.

800 000 Euro vom Gewinn ausgeschüttet: "Insgesamt sind wir mit diesen positiven Entwicklungen sehr zufrieden", sagte der Vorstandsvorsitzende Pitzen. "Allerdings wird der Jahresüberschuss etwas geringer ausfallen. Diese Entwicklung ist der Niedrigzinsphase geschuldet." 2015 hatte die KSK 2,5 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet, die genaue Zahl für 2016 liegt noch nicht vor. Mehr als 500 000 Euro des Gewinns führt die KSK an den klammen Kreis ab. Die Summe ist der Großteil des Beitrags, den der Kreis in den Entschuldungsfonds des Landes zahlt. Mit mehr als 200 000 Euro hat die Bank zudem Vereine, Institutionen und Veranstaltungen wie das Eifel-Rallye-Festival oder die Dauner Fototage unterstützt. Darüber hinaus zahlte die KSK mehr als eine Million Euro Gewerbesteuer an die Kommunen im Kreis. "Alles in allem fließen so fast zwei Millionen Euro von der Kreissparkasse Vulkaneifel in den Landkreis Vulkaneifel zurück", konstatierte Pitzen.

Keine Veränderungen am Filialnetz geplant: Gut 30 000 Girokonten würden bei der KSK geführt, "damit sind wir Marktführer im Kreis", erklärte Pitzen. Immer mehr Kunden hätten auf Online-Banking umgesattelt, "etwas mehr als 17 000 der Konten", berichtete Vorstandsmitglied Alt. Auch vor diesem Hintergrund sei im vergangenen Jahr eine Online-Filiale in Betrieb genommen worden. "Kunden können so online Kreditverträge, Kreditkarten, Sparverträge, Girokonten und viele weitere Bankprodukte abschließen." Eine elektronische Filiale eröffnet, vier reale geschlossen: Auch das gehört zur Bilanz 2016. Vier Filialen in drei Verbandsgemeinden wurde Ende vergangenen Jahres geschlossen: in Lissendorf (VG Obere Kyll), Neroth (VG Gerolstein), Dreis-Brück und Mehren (beide in der VG Daun).
"Mit unserem derzeitigen Filialnetz sind wir gut aufgestellt", erklärte Pitzen, "weitere Schließungen sind nicht geplant." Er verwies zudem auf einen besonderen und bewährten Service der KSK: die fahrbare Geschäftsstelle, mit der zahlreiche Orte im Kreis angefahren werden und in der es alle Basis-Leistungen gibt: Geld abheben und einzahlen, Überweisungen abgeben und Kontoauszüge ausdrucken."

Bedeutender Arbeitgeber im Kreis: Nach wie vor ist die Kreissparkasse mit aktuell 211 Beschäftigten ein bedeutender Arbeitgeber in der Vulkaneifel. Darüber hinaus werden derzeit 16 junge Leute zur Bankkauffrau und zum Bankkaufmann oder zum IT-Kaufmann ausgebildet.Meinung

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Die guten Zahlen, die die Kreissparkasse Vulkaneifel Jahr für Jahr präsentiert, sind auch gute Zahlen "seiner" Bank, über die sich der Kreis Vulkaneifel gar nicht genug freuen kann. Denn wenn es - wann immer das auch sein wird - zum Schwur kommt, was die Zukunft des kleinsten Kreises im Land angeht, wird es hoffentlich von Vorteil sein, wenn eine florierende Sparkasse als echtes Pfund mit in die Waagschale geworfen werden kann. Aber ob das dann jemand in der Landeshauptstadt interessieren wird? Werden dort wirklich Lehren gezogen aus der total vermurksten ersten Stufe der Kommunalreform, wenn es an die Kreisreform geht? Die Hoffnung stirbt zuletzt… s.sartoris@volksfreund.de

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