Weiter Probleme wegen der Plätze

GEROLSTEIN. Das Problem der Sportplätze in Gerolstein sowie den Stadtteilen Gees und Lissingen geht weiter. Die Sportler haben nach wie vor zu wenig Trainings- und Spielmöglichkeiten nach Anbruch der Dunkelheit. Die Stadt zögert jedoch eine Entscheidung hinaus. Der Vorstand des Sportvereins ist indes stinksauer.

"Wir halten die Planungen der Stadt in Sachen Sportplätze in den vergangenen Jahren für konzeptlos. Es ist eine politische Sache und ist nur da zu regeln. Aber es bewegt sich nichts, obwohl es schnelle und einfache Lösungen gäbe", sagt Willi Ludowicy, Vorsitzender der Spielgemeinschaft (SG) der Sportvereine (SV) Gerolstein, Pelm und Gees. Ausschuss-Sitzung bringt nichts Neues

In der zurückliegenden Sitzung des Sport- und Jugendausschusses der Stadt informierte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz die Mitglieder über den Antrag, auf dem Bolzplatz neben dem großen Sportplatz eine Flutlichtanlage zu bauen. Uwe Schneider (SPD) sagte dazu: "Deswegen habe ich ein bisschen Bauchweh, denn: Was sagen die Anwohner dazu?" Schwartz sagte daraufhin, dass die Kosten - zwei Masten würden genügen - noch ermittelt würden. Auch sei unter Einbezug der SV-Vertreter überlegt worden, auf dem Sportplatz am Albertinum eine Flutlichtanlage zu bauen. Die Stadt hatte den Platz vom Bistum für 250 000 Euro gekauft (der TV berichtete mehrmals). Der 90 Meter lange und 30 Meter breite Platz hat zwar keine Sportplatzgröße, soll aber für Schul- und Vereinssport genutzt werden. Helmut Schüssler, SV-Jugendbetreuer und Gast in der Ausschuss-Sitzung, sagte: "Der Platz kommt selbst fürs Training mit den jüngsten Fußballern nicht in Frage, weil er keine 30, sondern nur 25 Meter breit ist. Da ist kein ordentliches Training möglich." Eine Flutlichtanlage dort wäre wegen der Trägerschaft des Gymnasiums ohnehin Sache des Kreises Daun, erklärte Schwartz. Der Ausschuss hakte dieses Thema schnell ab, um Investitionen am Sportplatz Gees zu behandeln. Dort soll für 50 000 Euro ein Umkleidegebäude mit Duschen gebaut werden. "Da sind mehr als die versprochenen 30 000 Euro Eigenleistung möglich", sagt Schwartz. Die neuen Gebäude wurden nötig, weil bisher genutzte Räume in der alten Schule gekündigt wurden (der TV berichtete). Der Stadtbürgermeister bezeichnet die alten Räume als "stallartig und hart an der Grenze der Zumutbarkeit". Zwar sei der Stadt jetzt überraschend die alte Schule zum Kauf angeboten worden, aber diese Möglichkeit sei indiskutabel. Momentan müssen die Fußballer in Gerolstein duschen, wenn sie in Gees spielen. Heidi Gerhards (UWG) sagt: "Gees hat einen Rasenplatz, und dort ist der Spielbetrieb wie in Gerolstein auch witterungsabhängig." Auf dem Gerolsteiner Platz wird nämlich bei schlechtem Wetter weder gespielt noch trainiert. Raimund Esch (CDU): "Die erste und zweite Mannschaft trainieren auf den Laufbahnen neben dem Platz. Wegen der Witterung spielen drei Teams von November bis Mai auf dem Sportplatz in Gees." Dieser Platz sei sehr strapazierfähig und "erholt sich innerhalb einer Woche". Esch, auch Trainer der zweiten Mannschaft: "Ich weiß nicht, wo ich im Winter trainieren soll. Wir werden durch die Stadt laufen, bis der Arzt kommt." Immerhin ständen auch keine Hallen als Trainingsmöglichkeit zur Verfügung, weil die Hallen im Gymnasium und in der Kaserne derzeit saniert würden. Flutlicht-Streit in Lissingen

UWG-Mitglied Gerhards sorgte dafür, dass über den Sportplatz in Lissingen unter "Verschiedenes" bei der Sitzung diskutiert wurde. Sie sagte: "Das Verhalten des Ortsbeirats ist unverantwortlich, weil es nur wenige Bürger sind, die sich über den Bau einer Flutlichtanlage beschweren." Esch weiß, dass sogar die Lissinger Mannschaften im Vorjahr wegen fehlenden Flutlichts in Wallersheim trainierten. SG-Vorsitzender Ludowicy sagt: "In Lissingen wäre ein Kompromiss zu finden, weil eine Lösung wirtschaftlich und technisch machbar wäre. Aber nicht alle sind bereit, mitzuhelfen." Auch Ludowicy vermutet, dass nur eine kleine Gruppe Lissinger die Sache blockt. Schwartz hält dagegen: "Der SV Lissingen und der Ortsbeirat sind gegen das Flutlicht." Der Ortsvorsteher habe eine Schenkungsurkunde für das Sportareal vorgelegt, wonach "nur für Lissinger" der Platz gebaut worden wäre. Ludowicy: "Von uns hat bisher keiner dieses Dokument gesehen. Mit der Eingemeindung hat die Stadt die Rechte und Pflichten der Lissinger übernommen und deshalb kann es nicht sein, dass nur die Lissinger von den Investitionen, die teilweise aus dem Stadtsäckel bezahlt wurden, profitieren."

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