Weitere Hürde ist genommen

Positives Ergebnis: Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat das Raumordnungsverfahren für das geplante Motorsportdorf in Drees (VG Kelberg) abgeschlossen. Verantwortlich ist die Mediinvest GmbH aus Düsseldorf.

 Großbaustelle: Langsam nehmen die neuen Gebäude des Projekts „Nürburgring 2009“ Gestalt an. TV-Foto: Helmut Gassen

Großbaustelle: Langsam nehmen die neuen Gebäude des Projekts „Nürburgring 2009“ Gestalt an. TV-Foto: Helmut Gassen

Drees/Koblenz. Kaum ein Stein blieb auf dem anderen, als Ende vergangenen Jahres mit den Bauarbeiten für das Projekt "Nürburgring 2009" begonnen wurde. Mehr als 200 Millionen Euro werden in die Weiterentwicklung des Nürburgrings zu einem ganzjährigen Freizeit- und Geschäftszentrum investiert. Spatenstich war im November 2007, Grundsteinlegung im April, die Eröffnungsfeier ist im Juni 2009.

Anlage mit rund 100 Häusern soll entstehen



Doch nicht nur am Ring selbst, auch im Umfeld sollen bald die Bagger rollen. Zum Beispiel in Drees, wo der Bau einer Vier-Sterne-Ferienhausanlage mit rund 100 Häusern vorgesehen ist. Diese wird durch einen öffentlichen Wellness-Bereich sowie verschiedene zentrale Einrichtungen ergänzt.

Das knapp fünf Hektar große Areal ist etwa 100 Meter vom Ortsrand von Drees und knapp zwei Kilometer von der Nordschleife des Nürburgrings entfernt. Es wird über die Kreisstraße 93 an den Verkehr angeschlossen.

Eine weitere Hürde zur Realisierung dieses Projekts ist nun genommen worden. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat das Raumordnungsverfahren für das geplante Motorsportdorf der Mediinvest GmbH aus Düsseldorf mit positivem Ergebnis abgeschlossen.

SGD-Präsidentin Dagmar Barzen überreichte den entsprechenden Entscheid an Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, und Mediinvest-Geschäftsführer Kai Richter. In dem Raumordnungsverfahren sind laut SGD "die Belange und zu vertretenden Schutzgüter der von dem Vorhaben berührten kommunalen Gebietskörperschaften, Planungsträger und anerkannten Naturschutzverbände gegenüber gestellt worden". In Kürze besteht bei den Verbandsgemeindeverwaltungen in Adenau, Kelberg und Vorder-eifel (Mayen) die Möglichkeit der öffentlichen Einsichtnahme des Entscheids.

Rund 22 Millionen Euro werden für das Vorhaben von der Mediinvest GmbH bereitgestellt. Als Zielgruppe für das Motorsportdorf sind verschiedene Besucher gedacht.

,,Es können Motorsportfans kommen, die nicht so viel Geld haben und mit anderen in einem Haus wohnen. Aber auch Urlaubsgäste, die in erster Linie nicht wegen des Motorsports in die Eifel kommen, und auch Teams, die zusammen wohnen möchten, sind unsere Zielgruppe", erklärt Mediinvest-Chef Richter.

Darüber hinaus hofft er, "dass wir Mitte Januar 2009 mit dem Bau des Motorsportdorfs beginnen können" .

Meinung

Prinzip Hoffnung

Angesichts der finanziellen Dimensionen des Projekts "Nürburgring 2009" kann es dem Normalbürger schon etwas schwindelig werden, vor allem auch, weil eine Menge Steuergeld mit im Spiel ist. Es bleibt nur darauf zu hoffen, dass die Initiatoren mit ihren Prognosen Recht behalten und das Geld wirklich gut angelegt ist. Das Prinzip Hoffnung gilt auch für das Vorhaben Motorsportdorf Drees, eine wohl einmalige Chance nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für Verbandsgemeinde. Diese Chance vorbei ziehen zu lassen, wäre fahrlässig, aber Euphorie ist nicht angebracht. Stellt das Motorsportdorf wirklich keine Gefahr für den benachbarten Ferienpark Gunderath dar? Die Horrorvision wäre eine Investitionsruine am Dreeser Dorfrand. Dennoch: Es gibt kaum eine Alternative. Nichts tun wäre fatal, der Nürburgring darf nicht wieder in die Bedeutungslosigkeit versinken wie in den 70er-Jahren. s.sartoris@volksfreund.de

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