Weniger Reviere, mehr Hektar

Neuordnung im Forst: Aus den derzeit elf Revieren in der Verbandsgemeinde Daun werden zum 1. Januar 2009 acht gebildet. Derzeit beträgt die Durchschnittsgröße der Reviere in der VG Daun 1260 Hektar, künftig werden es 1465 sein.

Daun. Vor vier Jahren, Anfang 2004, wurden die Forstamtsbezirke neu strukturiert, fast die Hälfte der Forstämter aufgelöst. Was damals auf Landesebene vollzogen wurde, kommt nun auch auf die kommunalen Waldbesitzer zu.

Vor diesem Hintergrund steht für das nächste Jahr eine Neuordnung der Reviere auch in der Verbandsgemeinde (VG) Daun an. Die neuen Reviere werden größer sein als die bisherigen, denn von der Vergrößerung verspricht man sich eine Senkung der Kosten.

Aus der Diskussion und der Abstimmung mit der Landesforstverwaltung und dem Forstamt Daun sowie den beteiligten Gemeinden als Waldbesitzer ist ein Kompromiss gefunden worden.

So werden aus den derzeit elf Revieren mit Staats- und Gemeindewald zum 1. Januar 2009 acht gebildet. Derzeit beträgt die Durchschnittsgröße der Reviere in der VG Daun 1260 Hektar, künftig werden es 1465 sein. Die Revierleiter werden weiter beschäftigt oder gehen zum 1. Juli 2009 in den Vorruhestand. Die vom Verbandsgemeinderat beschlossene Neuordnung ist für Bürgermeister Werner Klöckner "ausgewogen", auch wenn nicht alle Wünsche der Gemeinden erfüllt werden konnten. Besonders zwei Gemeinden konnten sich mit der Neuordnung nicht anfreunden: Üdersdorf und Schalkenmehren.

Dem Ortsbürgermeister des Maardorfs, Hans-Günter Schommers, hätte "ein anderer Revier-Zuschnitt" im Zuge der Neuordnung besser gefallen, denn mit Üdersdorf und Udler habe Schalkenmehren zusammenhängende Waldgebiete. Nun aber wird Schalkenmehren dem künftigen Revier Demerath-Mehren zugeschlagen, nicht wie gewünscht Gillenfeld- Üdersdorf. Der Versuch von Üdersdorfs Bürgermeister Klaus Schmitt, doch noch eine Änderung der Revier-Zuschnitte zu erreichen, fand im Verbandsgemeinderat Daun keine Mehrheit, und so wurde der erarbeitete Kompromissvorschlag beschlossen.

Mit der Umsetzung ist nun das Forstamt Daun beschäftigt, "keine einfache Aufgabe, aber wir werden es hinkriegen", erklärt der stellvertretende Amtsleiter Michael Schimper.

Meinung

Kein Wunschkonzert

Kein Zweifel: Die Neuordnung der Forstreviere in der Verbandsgemeinde Daun war kein Wunschkonzert, sondern wurde auf "Druck von oben", sprich vom Land Rheinland-Pfalz, diktiert. Da bleibt für Verbandsgemeinde, Ortsgemeinden und örtliches Forstamt nur noch wenig Spielraum, denn die Vorgabe war unmissverständlich: die Zahl der Reviere zu verringern, um Kosten zu senken. Vor diesem Hintergrund ist auch klar, dass das Thema Zündstoff in sich birgt, weil ein Kompromiss gefunden werden muss, der nicht allen gefallen kann. Denn die Interessen der Gemeinden sind teilweise sehr unterschiedlich. So spielt die Revier-Neuordnung bei einer Gemeinde wie Üdersdorf mit viel Waldbesitz eine große Rolle, entsprechend wurde auch bis auf den letzten Drücker für einen anderen Zuschnitt gekämpft. Ein Zurück zu den alten Strukturen wird es nicht mehr geben, deshalb bleibt für alle Beteiligten nur eins: ab Januar 2009 das Beste aus den neuen Gegebenheiten machen. sartoris@volksfreund.de

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