Wenn der Tiger los ist und der Bär durchs Zirkuszelt tanzt

Hillesheim/Daun · Was tut ein Zirkusdirektor, wenn der Tiger während der Vorstellung ausbricht? Für den Neunjährigen Zirkusdirektor Leo Pimpelmoser, gespielt von Leif Loewe, keine Frage: Ruhe bewahren und das Publikum bei Laune halten. Das gelang den Schülern der Grundschule Daun beim Musical Zirkus Furioso in Hillesheim bestens.

 Spielen gerne im Zirkuszelt: die Dauner Grundschüler bei der Aufführung. TV-Foto: juliane Renk

Spielen gerne im Zirkuszelt: die Dauner Grundschüler bei der Aufführung. TV-Foto: juliane Renk

Hillesheim/Daun. Unter einem tiefblauen Zirkusdach mit gelben Sternen suchten die Mitglieder des Zirkus Furioso den entflohenen Tiger. Die Dritt- und Viertklässler der Grundschule Daun traten beim Musical Zirkus Furioso als Pferd, Bär, Jongleur, Sänger und in vielen anderen Rollen auf. Und das unglaublich professionell.
Der Fakir legte sich vor den Augen der Zuschauer auf ein Nagelbrett, und auch das Feuer des Feuerschluckers war echt. Die Ausrüstung haben die Schüler vom Zirkus Gerhard Sperlich bekommen, die sich auf die Arbeit mit Kindern spezialisiert haben.
Egal ob Zirkusdirektor Leo Pimpelmoser, das Pferd Dschingis Khan oder der Clown Dummer August: Der Text saß, und die Kinder ließen sich nicht verunsichern, wenn das Mikrophon streikte. Mit liebenswertem Charme sangen, tanzten oder purzelten sie über die Bühne.
Trotz ihrer Nervosität vor dem Auftritt wirkten sie in der Vorstellung souverän. "Hoffentlich ist mein Mikro im richtigen Moment an und ich singe nicht zu hoch oder zu tief", sagte die neunjährige Annika.
Profimusiker und Laien


Grundschuldirektor Harald Thome, der das Musical mit der Chor-Arbeitsgemeinschaft über ein halbes Jahr eingeübt hatte, beruhigte seine Schüler und gab ihnen Tipps. "Gerade sitzen, kräftig singen, volle Lotte", sagte er, bevor das Orchester zum Einmarsch der Zirkusleute spielte. Durch das Programm führte Zirkusdirektor Leo Pimpelmoser mithilfe des Dummen August. Das Geschwisterpaar Leif und Lennart Loewe verkörperte die Figuren.
"Über die Osterferien haben wir den Text geübt", sagte Leif. Obwohl sie Brüder sind, haben sie sich beim Einstudieren nicht gestritten. "Nur in einer Probe ist mir Leif gegen das Schienbein getreten", erklärt Lennart. "Und dann auch noch mit den Lackschuhen. Das war schon richtig fies", ergänzt Leif. Doch das war schnell wieder verziehen.
Die Proben und die Aufführungen haben den Schülern und ihrem Lehrer Harald Thome viel Spaß gemacht. Er hat auch für das Orchester gesorgt, das aus Streichern, Blechbläsern und einem Schlagzeuger bestand.
"Zum Teil sind es Profimusiker und teilweise Laien, die mitspielen", sagt Thome. Doch mit den Proben allein ist es nicht getan. Thome hat für das Musical die Noten und die Aufführungsrechte beim entsprechenden Verlag gekauft. An die 1000 Euro haben die drei Aufführungen gekostet. Deshalb freut sich die Schule auch über Spenden. jur

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