Wenn die Kasselburg zum Fluch wird

GEROLSTEIN. Ab heute, 11 Uhr, dreht sich in Gerolstein und Umgebung alles ums Rennrad: Zum ersten Gerolsteiner Tour-Festival mit Radsport-Messe, Schau- und Unterhaltungsprogramm, Promis und interessanten Radrennen haben sich bereits knapp 2000 Teilnehmer aus 14 Nationen angemeldet. Auch der Sponsor Gerolsteiner Brunnen ist mit einer Hobby-Mannschaft am Start.

"Logisch, dass wir zum ersten Gerolsteiner Tour-Festival, das ja zum bedeutendsten Rennrad-Sport-Event in Deutschland werden soll, mit einer eigenen Werksmannschaft antreten", sagt Anke Nitsch vom Gerolsteiner Brunnen. Und die Erwartungen an die 14 Fahrer sind wie bei den Profis entsprechend hoch gesteckt. "Wir wollen die Top-Favoriten unter den Hobby-Fahrern werden", sagt Nitsch. Tipps dafür kann sich die Truppe bei der sportlichen Leitung des Profi-Radsportteams Gerolsteiner holen, denn Hans Michael Holczer, Christian Wegmann und Udo Bölts werden ebenfalls am Festival teilnehmen. Letzterer hat übrigens unter dem Titel "Quäl dich, du Sau", jüngst seine Biografie herausgegeben und veranstaltet heute Abend ab 18.30 Uhr in der Buchhandlung "Lesezeichen" in Gerolstein eine Signierstunde. Für ihren ersten gemeinsamen Auftritt hat sich die Hobby-Werksmannschaft den ersten, 97 Kilometer langen Abschnitt des Rad-Marathons ausgesucht. Und die Strecke hat es in sich, sind doch rund 1650 Höhenmeter und unter anderem die Fahrt auf den Schwarzen Mann bei Prüm zu bewältigen. "Die Spreu vom Weizen trennen wird sich womöglich aber schon direkt am Anfang, wenn es zur Kasselburg hoch geht", mutmaßt Nitsch, die ihren Kollegen dennoch die Daumen drückt. Kapitän des Teams ist Stefan Göbel, Leiter der Unternehmenskommunikation und Radsport-Experte. Der Hobbyradler sieht die Teilnahme als Pflicht an. Er sagt: "Ein Gerolsteiner ist geboren zum Radfahren!" Mit dabei ist auch Michael Becker. Der Bereichsleiter Umweltmanagement hat bereits 900 Trainingskilometer absolviert, um bestens gewappnet an den Start zu gehen. Theo Berg ist seit 30 Jahren in der Produktion beim Gerolsteiner Brunnen tätig und sitzt seit elf Jahren im Sattel - ein bis zweimal die Woche. Addi Bürger ist einer der leistungsstärksten Fahrer des Gerolsteiner Teams. Der Produktionsmitarbeiter sitzt seit 15 Jahren im Rennrad-Sattel, ist begeisterter Fan des Radrennsports und fährt auch privat stolz in der Gerolsteiner Teambekleidung durch die Eifel. Sein Ziel: Vorn mitfahren. Außendienstler Ralf Faulhaber ist Triathlet und fährt 10 000 Kilometer pro Jahr mit dem Rad. Er reist zum Rennen eigens aus München an. Jens Grabow fährt jeden Sonntagmorgen mit Frau und Freunden bis zu 120 Kilometer. Er findet die Idee der Werksmannschaft "klasse". Charly Hermes ist stellvertretender Betriebsrat und annähernd 5000 Kilometer mit dem Rad im Jahr unterwegs. Er betrachtet das Festival als Leistungscheck: "Ich möchte mal sehen, wo ich stehe!" Dieter Knornschild aus der Produktion war in seiner Jugend Bahnradfahrer. Er trainiert fast täglich: auf der Originalstrecke. Dieter Lenz fährt bei Wind und Wetter Rad. Der unerschütterliche Gerolsteiner war 1997 beim Ironman und absolvierte den Parcours in 10,28.35 Stunden. Dabei sein und Spaß haben lautet diesmal seine Devise. Markus Leuschen aus der Abteilung Marketinglogistik ist aktiver Rennradfahrer beim RSC Prüm. Nach 350 Trainingskilometern entschied er sich zur Teilnahme. Vertriebsmitarbeiter Heinz Nehrenheim hat sich überreden lassen. Er fährt zwar regelmäßig Rad, "weil man da mehr vom Land sieht als beim Laufen". Aber Rennen sind für ihn neu. Leo Schneider fuhr in Italien 600 Trainingskilometer mit dem Rad. Der Leiter Personalbetreuung und Service ist seit 35 Jahren beim Brunnen tätig und eigentlich Fußballer, "aber mit dem Alter muss man aufs Rad umsteigen". Er fährt viermal pro Woche Rad. Martin Schmitz, Jochen Berger und Marco Müller sind Lehrlinge beim Brunnen. Sie saßen noch nie auf einem Rennrad, sind eigentlich Mountainbiker und Fußballer. Karl-Peter Scholzen ist im Vertrieb tätig und findet es klasse, "endlich mal auf einem abgesperrten Terrain zu fahren". Seit einer Woche trainiert er - jeweils Touren von 40 bis 60 Kilometern.

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