Seit dem Jahr 2000 treten Julia Steffen, Peter Schlüter, Jörg Reicherz, Marko Schäfer, Alex Müller und Christian Laux mit Rock-Klassikern in der Region auf. "Die Idee mit der Versteigerung dazu kam uns, als wir eine Einkaufsfahrt nach Trier machen wollten und zusammen am Frühstückstisch saßen", berichtet Gittarist Jörg Reicherz. "Zuerst war es nur ein Witz, dann haben wir überlegt, wie man es realisieren könnte und was man dabei beachten muss", erinnert sich Schlagzeuger Christian Laux. Gesagt, getan. Zehn Tage lang, genau bis Sonntagabend, 20 Uhr, hat jeder die Möglichkeit, die sechsköpfige Band für einen vierstündigen Auftritt zu ersteigern. Über die Internetseite der Band www.candy-apple-red.de ist ein Pfad zur Auktionshaus-Seite gelegt. Ganz billig wird das Vergnügen trotz eines Einstiegspreises von einem Euro nicht. Gestern Abend stand das Gebot bei 161 Euro. Hinzu kommen für den Gewinner der Aktion - sollte der Auftritt nicht in der unmittelbaren Nähe sein - noch Fahrt- und Übernachtungskosten sowie die Kosten einer Beschallungsanlage, die auch nicht von Pappe sind und etwa bei 1000 Euro liegen. Fleißig mitgeboten wird im Freundes- und Bekanntenkreis, berichtet Bassist Alex Müller. "In Darscheid hatten sich zehn Leute zusammen getan und wollten bis 100 Euro mitbieten", sagt Keyboarder Marko Schäfer. "Vielleicht ersteigert uns auch ein Junggesellenverein, der auf dieser Schiene versucht, an eine Band zu kommen", mutmaßt Christian Laux. Mit der Aktion möchte die Band ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. "Das spricht sich natürlich rum, und man wird deshalb oft darauf angesprochen", sagt Reicherz.Abenteuer mit ungewissem Ausgang

Begeistert von dieser ungewöhnliche Idee sind nicht nur die Freunde, sondern auch die Eltern der Bandmitglieder. "Papa findet es ziemlich cool und fragt immer wieder, wie es läuft. Mitbieten kann er aber nicht, weil wir keinen Internetanschluss zu Hause haben", sagt Sänger Peter Schlüter. Ob die Versteigerung eine einmalige Sache bleibt, kann keiner der Musiker derzeit sagen. Zu ungewiss ist noch der Ausgang des Abenteuers. Jörg Reicherz: "Geplant ist vorerst nur diese Aktion. Wir wollen mal schauen, wie alles läuft, und dann sehen wir weiter."