Werk ermöglicht die Recherche nach den Ahnen

Schalkenmehren · Historiker Alois Mayer hat das neue Familienbuch der Pfarrei Schalkenmehren-Weinfeld vorgestellt. Er hat das von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde Köln (WGfF) erstellte Werk bearbeitet.

 Alois Mayer (links) und Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers mit dem neuen Familienbuch. Tv-Foto: Bernd Schlimpen

Alois Mayer (links) und Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers mit dem neuen Familienbuch. Tv-Foto: Bernd Schlimpen

Schalkenmehren. So dick wie ein Telefonbuch ist es, das neue Familienbuch der Pfarrei Schalkenmehren-Weinfeld. Und ebenso begehrt. 300 Exemplare des Familienbuchs wurden gedruckt, und schon bei der Vorstellung im Saal der alten Schule in Schalkenmehren entwickelte sich ein reger Verkauf. Sofort suchten einige eifrig nach ihren Familien.
"Damit erleichtere ich die Arbeit von allen Familien- und Ortsgeschichtsforschern. Nun kann man ganze Familienketten innerhalb der Pfarrei auffinden", berichtet Autor Mayer, der in jahrelanger Arbeit aus den unterschiedlichen Büchern und Archiven Abertausende von Namen zusammengetragen und sie alphabetisch nach Familienzugehörigkeit geordnet hat.
Das freut den Schalkenmehrener Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers: "Das neue Ortsfamilienbuch der Pfarrei Schalkenmehren-Weinfeld wird die aktive Geschichtsforschung unserer Gemeinde bereichern und vervollständigen."
Mayer berichtete von seiner Arbeit für das Buch. Die Vorlagen seien oft unsauber geschrieben in altdeutscher Schrift, teils in Latein, teils in Französisch.

Weitere Familienbücher geplant


Er habe jahrelang in Pfarrbüchern des Bistumsarchivs Trier und in Standesamtakten der Verbandsgemeinde Daun dafür recherchiert. Mayer: "Gerade für Weinfeld war dies nicht einfach, denn bis 1803 gehörten zu dieser Pfarrei neben Schalkenmehren noch die Filialen Udler, Saxler und drei Häuser von Gemünden."
Herausgegeben wurde das 440-seitige Familienbuch der WGfF Köln, die schon mehrere solcher Nachschlagewerke in der Region aufgelegt hat.
Mayer referierte über den Untergang von Weinfeld, über die Entstehung der Pfarrei Schalkenmehren, von tragischen Soldatenschicksalen, erfrorenen und ertrunkenen Menschen.
Betroffen machten seine Ausführungen über die besonders hohe Sterblichkeit sogenannter illegitimer Geburten, das Leid solcher unehelicher Kinder und vor allem lediger Mütter im Spannungsfeld zwischen Kirche und dörflichen Strukturen.
"Bleibt zu wünschen und zu hoffen, dass diese von der Geschichtsforschung kaum aufgearbeitete Problematik solcher Kinder und ihrer alleinerziehenden Mütter endlich in die dunkle Kiste der Geschichte verschwindet", schloss Alois Mayer seinen Vortrag. Uli Nonn und Marcel Billig von der Kreismusikschule des Landkreises Vulkaneifel sorgten für die musikalische Umrahmung.
Karl Oehms von der WGfF Köln berichtete, dass der Verlag in den nächsten Jahren weitere Familienbücher von Dörfern im Vulkaneifelkreis herausgeben möchte.
"Damit erweisen wir allen Erforschern von Familien und Heimat wertvolle Dienste und ersparen ihnen auch die Wege in Archive. Durch den Erwerb solcher Bücher sparen sie neben viel Zeit auch viel Geld", sagte Karl Oehms. bs
Das Familienbuch Schalkenmehren-Weinfeld kann bei Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers oder in der Touristinfo des Dorfs erworben werden.

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