Werke mit feiner, leiser Wirkung

Daun · In ihrer aktuellen Ausstellung hat die Dauner Galeristin Stefanie Mayer-Augarde die Fotografien, Zeichnungen und Objekte der Künstler Katharina Fischborn (Langenlonsheim) und Ulrich Westerfrölke (Kelberg-Köttelbach) in einen überzeugenden Dialog gestellt. Die Schau ist bis zum 17. September zu sehen.

 Die Dauner Galeristin Stefanie Mayer-Augarde (Mitte) zeigt in der Doppelausstellung „Linie.Raum.Zeit.“ die Zeichnungen von Katharina Fischborn (links) und die Fotografien und Objekte von Ulrich Westerfrölke (rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Dauner Galeristin Stefanie Mayer-Augarde (Mitte) zeigt in der Doppelausstellung „Linie.Raum.Zeit.“ die Zeichnungen von Katharina Fischborn (links) und die Fotografien und Objekte von Ulrich Westerfrölke (rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Daun. Das prägt sich ein und macht nachdenklich: Im Gespräch mit Stefanie Mayer-Augarde bringen die beiden Freischaffenden und vielfach Ausgezeichneten und Geförderten Katharina Fischborn (Jahrgang 1948) und Ulrich Westerfrölke (Jahrgang 1956) in je einem Satz ihr künstlerisches Schaffen auf den Punkt. Katharina Fischborn sagt: "Der erste Moment, in dem ich den Stift auf weißes Papier setze, entwickelt das Bild." Und Ulrich Westerfrölke erklärt: "Erst der Betrachter vollendet mein Werk."
"Sinnliche Erkenntnis"


Nichts haben die Galeristin und die beiden Künstler dem Zufall überlassen, als sie aus dem üppigen Schaffen gut zwei Dutzend Werke auswählten und sie dem Titel und Motto der Ausstellung entsprechend - "Linie.Raum.Zeit." - in den beiden Galerieräumen in Szene setzten. So gut passen Fischborns "Liebesgedicht" als eine zeichnerische Arbeit in vier Strophen und Westerfrölkes Zeitgrafik mit der Seriennummer VI zueinander. So selbstverständlich wirken Fischborns "Dünung I bis IV" als ein Quadrat aus vier Aquarellen auf Japanseidenpapier und Westerfrölkes Edelstahlobjekt "Lanzet" nebeneinander. So sehr ergänzen sich die Fotografie "Regentropfen" (Westerfrölke) und die Zeichnungen "Rollenspiel" (Fischborn). So nahe liegt hier Stefanie Mayer-Augardes Bemerkung, dass Kunstbetrachtung "sinnliche Erkenntnis" sei.
Und wie sich die Besucher der Vernissage der feinen, leisen Wirkung der Werke sichtlich kaum entziehen konnten, so klug war auch das Musikstück ausgewählt, das Svetlana Konrad (Klavier) und ihre Tochter Anastasia (Violine) aufführten, "Spiegel im Spiegel" von Arvo Pärt. Der aus Estland stammende und in Berlin lebende Komponist reduziert in seinem Streben nach einem Ideal der Einfachheit Klangmaterial auf das absolut Wesentliche. Seine Musik strahlt mit ihrer Regelmäßigkeit große Ruhe aus - eben wie die Zeichnungen von Katharina Fischborn, wie die Fotografien und Objekte von Ulrich Westerfrölke.
Katharina Fischborn hatte erst nach der Familienzeit Kunst von 1999 bis 2004 in Mainz studiert. Im vorigen Jahr widmete Stefanie Mayer-Augarde der Meisterschülerin eine Einzelausstellung (der Trierische Volksfreund berichtete). Fischborns Arbeiten waren in einer Koblenzer Gruppenausstellung zu sehen, an der auch Ulrich Westerfrölke beteiligt war. Westerfrölke hatte in den 1980er Jahren sein Kunststudium in Düsseldorf absolviert und es ebenfalls als Meisterschüler abgeschlossen. bbExtra

Die Ausstellung "Linie.Raum.Zeit." mit Katharina Fischborn und Ulrich Westerfrölke ist bis zum 17. September (Finissage um 16 Uhr) in der Galerie Augarde, Burgfriedstraße 5, 54550 Daun, zu sehen, und zwar montags bis freitags, von 9.30 bis 18 Uhr und samstags, von 9.30 bis 14 Uhr. Kontakt und Info: Stefanie Mayer-Augarde, Telefon: 0171/6312714, E-Mail: kunstgalerieaugarde@gmail.com , Homepage: <%LINK auto="true" href="http://www.galerie-augarde.de" text="www.galerie-augarde.de" class="more"%> bb

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