Wichtigstes Einsatzfahrzeug wird ausgetauscht

Gerolstein · Reparatur lohnt nicht: Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein hat den Kauf eines neuen Löschfahrzeugs für die Gerolsteiner Wehr für gut 280 000 Euro beschlossen. Es soll das 22 Jahre alte Vorgängermodell ersetzen, dessen Instandsetzung mindestens mit 80 000 Euro zu Buche geschlagen hätte.

Gerolstein. Der Kauf eines neuen Löschfahrzeugs für die Gerolsteiner Wehr ist die größte Investition der VG Gerolstein in diesem Jahr. Und sie wird - das hat die Ausschreibung ergeben - beim Angebotspreis von 283 000 Euro günstiger als kalkuliert. Ursprünglich ist von 315 000 Euro Kosten ausgegangen worden.
Ursprünglich war auch überlegt werden, das bisherige Löschgruppenfahrzeug zu reparieren. Das ist 22 Jahre alt und sanierungsbedürftig, wie die Tüv-Untersuchung im letzten Jahr ergeben hat. Vor allem am Aufbau sind erhebliche Mängel festgestellt worden.
Die Reparatur hätte laut Recherchen der Verwaltung mit mindestens 80 000 Euro zu Buche geschlagen. Daher hat sich die Verwaltung sowohl an die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier und an die Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz in Koblenz gewandt, um Rat und Hilfe bei ihrer Entscheidung zu bekommen.
In Abstimmung mit dem Innenministerium kamen beide Stellen zu der Überzeugung, dass eine Sanierung des alten Fahrzeugs nicht wirtschaftlich sei. Hinzu kommt: Für die Reparatur gibt das Land nach Auskunft der Verwaltung keinen Zuschuss - bei dem Neukauf sind jedoch 119 000 Euro Unterstützung in Aussicht gestellt worden.
Karl-Heinz Kunze, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Gerolstein, begrüßt die Entscheidung. Er sagt: "Eine Reparatur wäre wirtschaftlich nicht zu rechtfertigen gewesen. Immerhin ist unser Fahrzeug schon 22 Jahre alt." Und: "Wir sprechen hier über unser Haupteinsatzfahrzeug. Das ist bei jedem Einsatz mit draußen. Auf das müssen wir uns 100-prozentig verlassen können." Denn das HLF 2000 (die Abkürzung steht für Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug mit einem 2000 Liter großen Wassertank) ist nicht nur für jegliche Arten von Löscheinsätzen geeignet, sondern eben auch für andere technische Herausforderungen - beispielsweise bei für die Rettung von Menschen aus eingeklemmten Unfallfahrzeugen.
So ist das Spezialgefährt unter anderem bestückt mit einer hydraulischen Rettungsschere, einem Spreizer, mit dem Metall auseinandergebogen werden kann, Schwerlasthebern und auch Kleingerät wie Motorsägen.
Kunze rechnet damit, dass das neue Fahrzeug in etwa acht Monaten da ist. Bis dahin wird das alte Löschfahrzeug noch genutzt. "Wir haben extra noch ein paar Bleche reingeschweißt. Ich gehe davon aus, dass es diese Zeit auch noch packen wird", sagt Kunze.
Danach wird das Fahrzeug vermutlich versteigert. Auf die Frage, mit welchen Einnahmen zu rechnen sei, sagte der Wehrleiter: "Schwer zu sagen. Aber wenn wir 15 000 Euro dafür bekommen, wäre das okay."

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