Wieder Ärger ums Alte Rathaus

Gerolstein · Erst die Kostenexplosion, nun Baumängel: Feuchtigkeitsflecken und Ausblühungen an der neuen Bruchsteinmauer sorgen in der Stadt für Ärger. Es gibt großen Klärungsbedarf.

 Umbau und Sanierung des Alten Rathauses sind noch nicht ganz abgeschlossen, da treten bereits die ersten Mängel auf: Dort, wo der Zwischentrakt abgerissen und durch eine Bruchsteinwand ersetzt wurde, weisen Ausblühungen darauf hin, dass die Mauer nass wird. TV-Foto: Mario Hübner

Umbau und Sanierung des Alten Rathauses sind noch nicht ganz abgeschlossen, da treten bereits die ersten Mängel auf: Dort, wo der Zwischentrakt abgerissen und durch eine Bruchsteinwand ersetzt wurde, weisen Ausblühungen darauf hin, dass die Mauer nass wird. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Der erste Ärger um die Kostenexplosion bei der Sanierung des Alten Rathauses in Gerolstein ist verraucht (der TV berichtete), da ziehen bereits neue dunkle Wolken auf: Wenige Monate nachdem der Trakt zwischen Naturkundemuseum und Altem Rathaus abgerissen und durch eine schmucke Natursteinmauer ersetzt wurde, kommen Baumängel zum Vorschein. Feuchtigkeitsflecken und weiße Ausblühungen in der neuen Mauer lassen darauf schließen, dass in das Bauwerk Feuchtigkeit dringt. Ob von oben, wo Steinplatten dies verhindern sollten, oder von hinten, ist bislang unklar.
Unklar ist auch, wer das alles zu verantworten hat. Stadtbürgermeister Bernd May sagte auf TV-Anfrage: "Sowohl dem zuständigen Fachbereich als auch der Stadt sind die Ausblühungen an der Mauer zum Innenhofbereich des Naturkundemuseums bekannt. Zur Klärung der Ursache werden fachliche Prüfungen und Gespräche mit dem ausführenden Bauunternehmen notwendig sein." Erst danach sei eine konkrete Beurteilung des Sachverhaltes und eine Entscheidung über weitere Maßnahmen durch die Stadt möglich, ließ der Stadtbürgermeister wissen.
Auf die Frage, ob Schadenersatz gegenüber den tätigen Firmen in Erwägung gezogen werde, ging er ebenso wenig ein wie auf die Frage, ob bei der Auftragsvergabe durch die Stadt vergessen worden sei, eine Drainage verlegen zu lassen.
Fakt ist: Die Firma Blum aus Seiwerath hat den Zwischentrakt abgerissen, die Firma Lames aus Gerolstein-Roth die Bruchsteinmauer hochgezogen.
Lames und die Stadt liegen wegen des Umbaus des Alten Rathauses und dessen Kostenexplosion ohnehin im Clinch. Sie resultiert daher, dass viele Arbeiten auf Stundenlohnbasis erledigt wurden. Nach der Abrechnung zeigte sich der Stadtbürgermeister überrascht, weil "wir nicht gedacht haben, dass es solche Ausmaße annimmt". Lames wiederum will sich nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen. Er sagte: "Es war doch die Idee der Stadt: Macht dieses und jenes noch mit, wir rechnen dann auf Stundenlohnbasis ab. Bei den Zwischenabrechnungen war für die Stadt noch alles in Ordnung, nur bei der Endabrechnung scheint es nicht mehr zu passen." mh

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