"Wir sind dann mal weg"

Gleich zwei langjährige und engagierte Lehrer, der Rektor Matthias Klein und der Lehrer Jakob Schnichels der Grund- und Ganztagshauptschule Niederstadtfeld, traten zum Schuljahresende in die passive Phase der Altersteilzeit.

 Abschiedsfeier nach langer Schulzeit für Matthias Klein und Jakob Schnichels. Foto: privat

Abschiedsfeier nach langer Schulzeit für Matthias Klein und Jakob Schnichels. Foto: privat

Niederstadtfeld. (red) In einer beindruckenden Feier, die durch das Lied: "Hi hi hi hello" des Grundschulchores unter der Leitung von Arnd Kreckler eröffnet wurde, verabschiedeten die Kollegen und Kolleginnen, die Eltern, zahlreiche Bürgermeister des Einzugsbereiches, der Verbandsbürgermeister, der Regierungsschulrat und viele weitere Gäste aus dem Umfeld der Schule die beiden Neupensionäre.

Den scheidenden Schulleiter zog es 1973 aus NRW in seinen Heimatkreis zurück; eineinhalb Jahre später folgte ihm Lehrer Jakob Schnichels, ebenfalls aus NRW, an die Grund- und Hauptschule Niederstadtfeld. "Die beiden zählen zu den Urgesteinen der Schule und haben ganze Schülergenerationen entscheidend geprägt", betonte Konrektor Manfred Gorges in seiner Begrüßung.

Mit Leib und Seele im Beruf tätig



Matthias Klein kümmerte sich um die Pflege der Gemeinschaft der Schulfamilie. Sein Ziel: die Schule nicht abzuschotten, sondern für außerschulische Partner zu öffnen. Mit zahlreichen außerschulischen Partnern knüpfte Klein Kontakte zum Wohle der Kinder.

Beide Frühpensionäre haben viele sichtbare und unsichtbare Spuren hinterlassen. Zu den sichtbaren zählen zum Beispiel die Schutzhütte auf dem Schulhof und die Spielgeräte auf dem unteren Grundschulhof. Beide haben mit großem Einsatz an der Errichtung mitgewirkt. Über 20 Jahre hatte die Schule unter Federführung von Matthias Klein mit zwei Ausgaben pro Jahr die einzig regelmäßig erscheinende Schülerzeitung einer Hauptschule im Kreis. "Beide Neupensionäre waren mit Leib und Seele in ihrem Beruf tätig und haben viele Jahre im Personalrat und als Personalratvorsitzende positiv für ihre Kollegen gewirkt", unterstrich Konrektor Gorges.

In der Laudatio beschrieb Regierungsschuldirektor Herbert Klein von der ADD Trier den beruflichen Werdegang des scheidenden Rektors von der Volksschule in Steffeln, dem Emil-Fischer-Gymnasium in Euskirchen und dem Kolleg Exaten in Baexem (Niederlande), der Pädagogischen Hochschule in Köln, der praktischen Ausbildung im Studienseminar in Mönchengladbach und der Tätigkeit in Niederstadtfeld, wo er zunächst als Lehrer, dann 16 Jahre erst als Konrektor, dann als Rektor die Schule leitete. Der Regierungsschuldirektor dankte ihm für die gute Zusammenarbeit, die aus seiner Sicht guten Gespräche vor Ort und die engagierte Arbeit zum Wohle der ganzen Schulgemeinschaft und wünschte ihm für die nachberuflichen Jahre alles Gute.

In einem von der 7. Klasse, unter Leitung von Doris Puchberger und Susanne Huefnagls vorgetragenen "Szenischen Quiz" mit prägnanten Ereignissen aus 60 Jahren Bundesrepublik Deutschland, mussten die beiden 60 bzw. 61 jährigen Pensionäre die Ereignisse erkennen, was ihnen gut gelang. Die Zirkus-AG unter Leitung von Schulsozialarbeiterin Esther Ben M'rad begeisterte mit ihren gelungenen Kunststücken das Publikum.

Bürgermeister Werner Klöckner der VG Daun sprach von zwei Säulen, die die Schule nach fast vier Jahrzehnten verlassen. Rektor Klein habe immer mit Nachdruck für eine gute Ausstattung der Schule gekämpft. Die Errichtung und Gestaltung der GTS sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen, ebenso die intensive Beruforientierung der Schülerinnen in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern.

Die Vorsitzende des Schulelternbeirates, Sandra Becker, und die Schülervertreter Sabrine Schüler und Mario Franzen bedankten sich bei dem scheidenden Schulleiter für die geleistete Arbeit, ebenso kamen Dankesworte vom Kreisverband "Bildung und Erziehung", dessen Vorsitzender er ist, Johanna Häser und vom Förderverein der Schule, Hedwig Widera.

Dankesworte für das Kollegium sprach die Personalratsvorsitzende Angelika Miller aus und überreichte den scheidenden Kollegen ein von Franz-Josef Heinz gestaltetes Fotobuch mit ungefähr 160 Fotos aus nahezu 40 Jahren und originellen Schülerbeiträgen aus allen Klassen. Anschließend zeigte man mittels Beamer einige Bilder und Schülerarbeiten aus den beiden Fotobüchern und kommentierte sie mit humorvollen Worten.

Herzlicher Dank mit bewegten Worten



Die erste Entlassklasse 1979 von Matthias Klein und der damalige Musiklehrer Horst Jungbluth überraschten die Gäste mit umgetexteten, gekonnt vorgetragenen Liedern.

Die ehemalige Schülerin und Sängerin Tanja Schäfer, geborene Tappeser, sang, begleitet von Arnd Kreckler am Klavier, zwei Lieder: "Da streiten sich die Leut' herum" und "Drei Zigeuner fand ich einmal".

Zum Ende ihrer Schulzeit erhielten beide Pensionäre von den Schülern zunächst eine leere, selbst gebastelte Ausschulungstüte, die durch originelle Geschenke der einzelnen Klassen immer voller wurde.

Klein und Schnichels zeigten sich sehr erfreut über die Feier und bedankten sich mit bewegten Worten bei Kollegen und allen an der Schule Beteiligten, die sie auf dem jahrzehntelangen Weg begleitet haben, und bei denen, die zum Gelingen der Abschiedsfeier beigetragen haben.

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