Wissen ist Macht

Mag die Idee auch noch so gut sein, die SPD sollte sich gut überlegen, ob sie die von ihr gewünschte Ausbildungskonferenz tatsächlich "Bündnis für Ausbildung" nennen will. Zu sehr erinnert diese Bezeichnung an das "Bündnis für Arbeit" auf Bundesebene. In den Augen vieler war es eine Palaver-Runde mit Vertretern der Bundesregierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber, bei der viel angekündigt, aber sehr wenig ereicht wurde. Ob die Ausbildungskonferenz erfolgreich sein könnte, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Lage am Ausbildungsmarkt ist regional und berufsspezifisch sehr unterschiedlich. "In Hermeskeil, Saarburg und Daun ist es für Jugendliche am schwierigsten, einen Ausbildungsplatz zu bekommen", erklärte Triers Arbeitsamtsdirektor Hans Dieter Kaeswurm jüngst im TV . So kann es nicht schaden, alle mit dem Ausbildungsmarkt befasste Personen und Einrichtungen vor Ort noch enger zusammenrücken zu lassen. Für das bevorstehende Ausbildungsjahr dürfte die Konferenz nicht mehr viel bewirken können. Doch in den nächsten Jahren werden die Herausforderungen größer. Bis zum Jahr 2007 wird die Zahl der Schulabgänger noch zunehmen und damit die Lehrstellen-Lage nicht einfacher. Kontakte sind eminent wichtig. Jeder muss wissen, mit welchen Problemen der andere zu kämpfen hat, um gemeinsam Lösungen zu finden. Wissen ist Macht: Warum brechen Jugendliche ihre Lehrstelle ab? Welche Hilfe brauchen die Förderbedürftigen? Wie muss Verbundausbildung gestaltet sein? Diese Fragen will die SPD unter anderem ansprechen lassen. Wenn die Konferenz einen Anstoß dazu geben kann, dass Wissen aller zu mehren und Kontakte zu intensivieren, hat sie einen Sinn. Aber auch nur dann. Für eine reine Laber-Runde wäre die Zeit zu kostbar. m.blahak@volksfreund.de

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